Die Vielfalt des kulturellen Lebens in einer Saison: Kulturstadt Landau stellt den Spielplan 2017/18 vor

Bürgermeister und Kulturdezernent Dr. Maximilian Ingenthron gemeinsam mit der Leiterin der städtischen Kulturabteilung, Sabine Haas.
Quelle: Stadt Landau in der Pfalz

Landau. Bürgermeister Dr. Maximilian Ingenthron hat gemeinsam mit Kulturreferentin Sabine Haas das städtische Kulturprogramm für die Spielzeit 2017/18 vorgestellt.

Kultur sei unverzichtbarer Bestandteil eines lebendigen Gemeinwesens, so Ingenthron: „Hier bildet sich die Vielfalt des kulturellen Lebens ab, das unsere Stadt prägt und auszeichnet“.

Das Reformationsjubiläum finde auch im Spielplan mit zwei Veranstaltungen seinen Niederschlag. „Ich bin sehr gespannt auf das Stationentheater des Chawwerusch Theaters ‚Der kleine Luther‘, das mit über hundert Mitwirkenden in und um die Stiftskirche die große Weltgeschichte anhand des Schicksals des Landauer Stadtpfarrers Johannes Bader illustrieren wird.

Hier wird zugleich ein prägendes Kapitel Stadtgeschichte auf künstlerisch hohem Niveau sichtbar und erfahrbar. Ich kann nur empfehlen, rechtzeitig Eintrittskarten zu erwerben.“

Auch das Ausstellungsprogramm in den städtischen Galerien in Zusammenarbeit mit verschiedenen Kooperationspartnern wie dem Kunstverein in der Villa Streccius, dem Verein Strieffler-Haus der Künste und der Galerie Z im Frank-Loebschen Haus setze interessante Akzente.

Unter städtischer Regie wird u. a. das Werk des bedeutenden Bildhauers David D. Lauer posthum mit einer Retrospektive in der Villa Streccius im Herbst gewürdigt. Im ersten Halbjahr des Jahres 2018 gibt es zum ersten Mal eine Serienausstellung in der Villa.

In zwei Teilen werden „Räume der Anderen“ gezeigt. Der Kulturdezernent zeigte sich hoch erfreut über die lebendige Ausstellungslandschaft, in der es in der kommenden Saison viel zu entdecken gebe, von der politischen Karikatur über internationale Künstler bis zu Protagonisten der regionalen jungen Kunstszene.

Für die erste Spielzeit seiner Amtszeit zog Bürgermeister Ingenthron eine positive Bilanz: „Besonders die Konzertreihe bot einmal mehr einen Höhepunkt nach dem anderen. Abonnement 1 ist nach wie vor ausabonniert und die Warteliste der Interessierten wird immer länger.“

Auch auf die Veranstaltungen der anderen Abonnementreihen habe das Publikum sehr positiv reagiert: Besonders viel Anklang hätten das beeindruckende Einpersonenstück „Die Dinge meiner Eltern“ mit Gilla Cremer, der inhaltlich sehr dichte, zugleich aber unterhaltsame musikalische Lyrikabend „Deutschland – Ein Wintermärchen“ sowie das Tanztheater „Black Diamond“ mit einem außergewöhnlichen Lichtdesign gefunden. Kulturreferentin Sabine Haas, die für die Programmauswahl verantwortlich zeichnet, zeigte sich ebenfalls zufrieden.

Anschließend gab Sabine Haas einen Überblick über die Abonnements und einzelnen Veranstaltungen der kommenden Spielzeit, die von der Oper über den ersten „Popstar“ der Musikgeschichte, über einen Theaterabend ganz ohne Worte bis zum Show-Cocktail aus Zirkus und Jazz eine große Bandbreite beinhalte.

Die Deutsche Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz eröffnet die Konzertsaison am 14. September im Abonnement 1 mit dem herausragenden jungen Geigenvirtuosen Ray Chen als Solisten unter der Leitung von Karl-Heinz Steffens.

Der scheidende Chefdirigent der Staatsphilharmonie wird sich mit einem weiteren Konzert am 22. Februar mit Mahlers siebter Sinfonie dann endgültig vom Landauer Publikum verabschieden. Ein Wiedersehen mit Spark wird es am 10. November geben.

Zusammen mit dem Südwestdeutschen Kammerorchester Pforzheim spielt die klassische Band mit „Kiss of Fire“ ein feurig-wildes Programm zum Thema Liebe und verknüpft dabei Barockmusik mit einem zeitgenössischen Werk von Chiel Meijering.

Um die Liebe geht es auch in „Viva l’amore“ am 18. April mit dem Mendelssohn Kammerorchester Leipzig und der Oboistin Clara Dent, die mit ihrem Instrument großen Arien der Opernliteratur Leben einhaucht. Im Aboplus-Konzert in Kooperation mit der Villa Musica Rheinland-Pfalz gastiert einer der großen Künstler des 21. Jahrhunderts in Landau: Fazil Say wird sich am 5. Mai sowohl als Pianist als auch als Komponist präsentieren.

Anfang und Ende eines Mythos beschreibt das Theaterstück „Martinus Luther“ von John von Düffel am 26. Oktober zum Auftakt der Abonnementreihe 2. Das NRW Juniorballett, das außergewöhnlich talentierte Nachwuchsttänzer vereint, spiegelt am 13. Dezember die Geschichte des legendären „Orient-Express“ im 20. Jahrhundert wieder.

Farinelli war der erste Popstar der Musikgeschichte. Diesem außergewöhnlichen Stimmwunder, verkörpert von dem Countertenor Thomas Lichtenecker, ist die Oper „Farinelli – divo assoluto“ am 16. Februar gewidmet. Ein Gipfeltreffen zweier genialer Wiener Liedermacher aus unterschiedlichen Generationen arrangieren die „Singphoniker“, mit Daniel Schreiber aus Walsheim, am 11. April in ihrem Programm „Franz Schubert & Georg Kreisler“ in der Jugendstil-Festhalle.

Die Spezialisten für die humorvolle Aufbereitung von Opern- und Operettenstoffen Sabine Fischmann und Michael Quast haben sich das berühmte Weiße Rössl vorgenommen: Begleitet von ihrem Pianisten schlüpfen sie im Rahmen der Abonnementreihe 3 am 28. September in sämtliche Rollen des Stücks, um sie – „Im Weißen Rössl à trois“ – lustvoll zu parodieren.

Quietschbunt und extrem mitreißend, ist „Hairspray“ am 30. November ein echter Familienevent. Nicht umsonst ist das Broadway-Musical eines der weltweit erfolgreichsten aller Zeiten. Als wirklich „Der letzte der feurigen Liebhaber“ entpuppt sich Familienvater Barney am 24. Januar, als er nach 23-jähriger Ehe mal wieder seine Verführungskünste testen will. Der köstliche Komödienspaß ist mit Martin Lindow, Sabine Kaack und Maria Anna Suttner hervorragend besetzt.

Auch die Wellness-Komödie „Aufguss“ bringt mit Jeanette Biedermann und Hugo Egon Balder am 24. April Prominenz in die Jugendstil-Festhalle.

Ein Show-Cocktail aus Zirkus und Jazz steht am 18. Oktober zu Beginn der Abonnementreihe 4 auf dem Programm. „Scotch und Soda“ vereint die charismatischen Akrobaten der australischen Zirkustruppe Company 2 und die Musiker der Uncanny Carnival Band, aus diesem speziellen Mix entsteht ein spektakuläres Tohuwabohu.

Für seine Darstellung des Boulevard-Journalisten Marco erhielt Ingolf Lück 2014 den Ehrenpreis des Deutschen Comedypreises. Am 24. November gastiert er mit dem Stück „Seite Eins“, das ebenso unterhaltsam wie bitterböse Wirkung und Macht der Medien beschreibt, in Landau.

Am 7. Februar gibt es ein Wiedersehen mit Familie Flöz, die ihren Masken so hinreißend rührend und urkomisch Leben einhaucht, dass kein Auge trocken bleibt. Das Stück „Teatro Delusio“. spielt ganz ohne Worte mit den unzähligen Facetten der Theaterwelt.

Teatro Delusio.
Foto: Simona Boccedi/ Familie Flöz -www.floez.net

Getanzte Geschichte(n) aus Licht und Schatten, mythische Momente und berauschende Bilder bietet die Jon Lehrer Dance Company am 14. März mit der Tanzproduktion „Shadows in Motion“.

Auch in der neuen Spielzeit bietet die Kulturabteilung Mini-Abos an. Sie können zu Beginn des freien Verkaufs ab 1. September entweder im Büro für Tourismus im Rathaus oder online unter www.ticket-regional.de gebucht werden.

Im Mini-Abo A kann man die Operettenparodie „Im Weißen Rössl a trois“ und den Liederabend mit den Singphonikern „Schubert & Kreisler“, im Mini-Abo B das Schauspiel „Martinus Luther“ und das Maskentheater „Teatro Delusio“, im Mini-Abo C die Theaterstücke „Seite Eins“ und „Der letzte der feurigen Liebhaber“, im Mini-Abo D die beiden Tanztheater „Der Orientexpress“ mit dem NRW Juniorballett und „Shadows in Motion“ mit der Jon Lehrer Dance Company zu einem vergünstigten Preis miteinander kombinieren.

Die „Landauer Meisterkonzerte“ unter der künstlerischen Leitung von Prof. Alexander Hülshoff widmen sich an vier Sonntagen von Februar bis Mai 2018 dem Komponisten Robert Schumann.

Weitere musikalische Ereignisse stehen am 20. Januar mit dem Gesangswettbewerb „SWR – Junge Opernstars“ und mit dem Jahreskonzert der Stadtkapelle Landau unter dem Titel „Die Goldenen Zwanzigerjahre“ am 26. Mai auf dem städtischen Spielplan. Für das Jubiläumskonzert zum 90-jährigen Bestehen des Klangkörpers konnte Annette Postel als Stargast gewonnen werden.

Das Kinder- und Jugendtheaterangebot richtet sich auch in dieser Saison an unterschiedliche Altersgruppen. Das Jugendstück „Oh Romeo“ der Expedition Chawwerusch übersetzt am 14. November die klassische Geschichte zweier Liebender aus ungleichen Verhältnissen in die heutige Zeit.

Nach der großen Nachfrage im vergangenen Jahr zeigt das theater mimikri am 16. November noch einmal das Märchen „Des Kaisers neue Kleider“ für Kinder ab 5 Jahren. Für Familien und Kinder ab 5 Jahren ist das bunte und mitreißende Singspiel „Rapunzel“ über die Abenteuer des Erwachsenwerdens am 8. Dezember gedacht.

Ein Kinderkonzert der Staatsphilharmonie Rheinland-Pfalz bringt Kindern ab 5 Jahren am 26. Januar die klassische Musik „Vom Blumenwalzer zum Säbeltanz“ näher. Nachdem in der vergangenen Saison nicht abschließend geklärt werden konnte, warum die „Kurzhosengang“ eigentlich Kurzhosengang heißt, wird sie am 21. Februar in „Die Kurzhosengang und das Geheimnis von Okkerville“ ihre Abenteuer für Menschen ab 10 Jahren fortsetzen.

Mit „Die Geschichte vom kleinen Onkel“, einer warmherzigen Geschichte über Freundschaft und Anderssein für Kinder ab drei Jahren gastiert das Artisjok Theater am 21. März.

Die Spielzeit startet mit dem Sommerstück des Chawwerusch Theaters „Grimm und Gretel oder die Suche nach dem Schatz“ am 6. Juli. Diese Veranstaltung befindet sich bereits im Vorverkauf. Für das Stationentheater „Der kleine Luther“, das im Zeitraum vom 21. September bis 3. Oktober mit insgesamt 36 Aufführungen in und um die Landauer Stiftskirche gezeigt wird, beginnt der Vorverkauf am 24. August.

Abonnements der Reihen 1 bis 4 können bis zum 31. August bei der Kulturabteilung (Telefon 06341/13-4101, Frau Kuhn) gezeichnet werden, am 1. September beginnt der freie Verkauf für die Abonnementveranstaltungen und der Verkauf der Mini-Abos.

Der Vorverkauf für alle anderen Veranstaltungen beginnt bereits am 4. Juli. Tickets gibt es im Büro für Tourismus im Rathaus, online unter www.ticket-regional.de, an allen Vorverkaufsstellen von Ticket regional und bei der Ticket-Hotline der Kulturabteilung: 06341/13-4141.

Der neue Spielplan wird von der Kulturabteilung der Stadtverwaltung herausgegeben und ist ab sofort kostenlos im Rathaus erhältlich. Die vierfarbige Broschüre präsentiert auf 56 Seiten die städtischen Veranstaltungen der kommenden Spielzeit, der Druck wurde durch die Sparkasse Südliche Weinstraße gefördert. (ld)