Die „Unterwelt“ boomt – auch an den Adventssamstagen noch Führungen in den Festungsgängen der Lunette 41

1. Dezember 2017 | Kategorie: Landau
Die Lunette 41 wird gerne und regelmäßig besucht. Foto: festungsbauverein

Die Lunette 41 wird gerne und regelmäßig besucht.
Foto: festungsbauverein

Landau. Die Lunette „boomt“ – im dritten Jahr in Folge konnte der Festungsbauverein aufgrund der nicht abebbenden Nachfrage nach Führungen durch die Landauer „Unterwelt“ einen festen Termin im Veranstaltungskalender der Stadt anbieten.

Immer samstags um 14 Uhr und bei Sonderterminen haben an rund 80 Führungsterminen seit Jahresbeginn über 1.000 Besucher, darunter mehr als 250 Kinder und Jugendliche, die Lunette begangen.

Die Besucherzahlen der Vorsaison wurden damit schon Anfang November, vor Beginn der Weihnachtsfeiern und Betriebsausflüge, übertroffen. Das „Führungsteam“ besteht derzeit aus knapp 20 Vereinsmitgliedern, von denen 10 als ausgebildete Lunetteführer die Festungsanlagen erläutern, stets begleitet von einem zweiten Mann oder einer zweiten Frau. So wird gewährleistet, dass kein Besucher in den Gangsystemen unter dem Savoyenpark verloren geht.

Nach wie vor ist das Interesse der Landauer groß, immer beliebter werden die Führungen auch bei Urlaubern und Tagesausflüglern aus den benachbarten Bundesländern. Dazu kommen immer öfter auch ausländische Touristen, die vor allem über Reiseportale im Internet auf dieses Angebot aufmerksam wurden und die Lunette 41 dort weiterempfehlen. Gruppen, Vereine oder Firmen können Sondertermine anfragen, auch unter der Woche sind Führungen möglich.

In der Vorweihnachtszeit finden die regulären Führungen noch bis einschließlich des dritten Adventssamstags statt, nachdem sich bereits vergangenes Jahr Anfragen auswärtiger Weihnachtsmarktbesucher zu einem Besuch der Lunette häuften. Danach verabschieden sich die „Lunette-Führer“ jedoch vorerst in die hochverdiente Winterpause verabschieden.

Treffpunkt für alle Samstagsführungen ist am Brunnen vor dem Französischen Tor auf dem Obertorplatz. Nach einer Einführung zur Festungsgeschichte folgen ein kurzer Spaziergang zum Savoyenpark und der Abstieg in die unterirdischen Gänge. Im Anschluss besteht die Möglichkeit, die Ausgrabung der Lunette 41 zu besichtigen.

Festes Schuhwerk und unempfindliche Kleidung werden empfohlen. Die Führungen kosten 10 Euro pro Person, die Anmeldung erfolgt über das Büro für Tourismus, Tel. 06341- 138301, E-Mail touristinfo@landau.de. Der Erlös der Führungen kommt komplett der Arbeit des Vereins zugute.

Weitere Informationen zur Ausgrabung „Lunette 41“ und zum Festungsbauverein gibt es unter www.festungsbauverein.de

Hintergrundinformationen zur „Lunette 41“

Erbaut wurde die „Lunette 41“ in der Zeit der dritten Belagerung Landaus (1704 und 1713). In der Zeit von 1711 bis 1713 wurde die Südostfront durch Alexander von Württemberg durch zusätzliche Lunetten und das Cornichon verstärkt. Der „Tour d’Arçon“ selbst wurde – einschließlich eines Turmgebäudes als Zugang – erst 1760 durch die Franzosen erbaut. Ziel war es, dadurch im Falle einer weiteren Belagerung der Festung vom Feind unbemerkt aus der Stadt heraus und wieder hinein zu gelangen. Heute befindet sich ein großer Teil dieser Anlage unter dem Savoyen- und dem Goethepark. Die „Lunette 41“, der „Tour d’Arçon “ und das Torgebäude wurden während der Schleifung ab 1871 zerstört bzw. im Zuge der Bebauung und Herstellung der Parkanlagen überdeckt.

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