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„Die Menschen sollen sehen, dass wir arbeiten“: Asylbewerber in Gommersheim integrieren sich und packen mit an

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Hier wird fleißig gearbeitet: Asylbewerber in Gommersheim.

Gommersheim. Seit Anfang August zählen zur Dorfgemeinschaft in Gommersheim sechs Asylbewerber aus Syrien und Palästina. Untergebracht sind die 18- bis 50-Jährigen Männer in einem von der Verbandsgemeindeverwaltung Edenkoben angemieteten Haus in der Hauptstraße.

Immer dienstags, donnerstags und samstags ist Ortsbürgermeister Lothar Anton in Gommersheim unterwegs mit den neuen Dorfbewohnern.

So wurden bisher gemeinsam mit dem Ortschef Grünanlagen in der Grundschule auf Vordermann gebracht, im Bereich der Wiegehalle und der Turnhalle die Gehwege und die Grünanlagen gepflegt, sich um Parkplatz und die Spielfläche der Kindertagesstätte gekümmert ebenso wie auf dem Friedhof gearbeitet. Beim vergangenen Arbeitseinsatz widmeten sich die Flüchtlinge dem Buswartehäuschen in der Kirchstraße, schliffen, strichen und säuberten dieses in Eigenregie.

Während die Männer jeweils montags, mittwochs und freitags eineinhalbstündigen Deutschunterricht im Prot. Gemeindehaus bei Renate und Gerhard Pulg sowie Michael Fetzer und Ute Hempel besuchen, ruhen die Arbeitseinsätze.

Denn nachmittags sollen die Schüler das Erlernte gemeinsam einstudieren und üben. Des Weiteren unterstützt das Team der Ehrenamtliche die Flüchtlinge bei Behördengängen und steht bei anfallenden Alltagsproblemen zur Seite. Willkommen sind die Flüchtlinge auch beim Sportverein Gommersheim. Auf Einladung von Spielleiter Uwe Werst kickt der ein oder andere mit und trainiert mit der Fußballmannschaft. Kraftsport mit eigenem Körpergewicht ist dann bei Jennifer Lapidakis und Alexandra Anton angesagt.

Weitere Aktionen, so der Ortsbürgermeister Lothar Anton, seien geplant. So soll etwa in den nächsten Tagen zusammen mit Familie Hollenbach die Zaunanlage am Prot. Gemeindehaus in der Gartenstraße erneuert werden. Die „Menschen sollen sehen, dass wir arbeiten“, zitiert Anton einen der Asylbewerber.

Überhaupt sei den Männern wichtig, dass sie sich einbringen in die Dorfgemeinschaft, weiß der Ortschef zu berichten. Das werde von den Bürgern gern gesehen.

Während viele Gommersheimer mittlerweile nachfragen, ob er wieder mit „seiner Truppe“ unterwegs sei, spenden andere auch gerne mal Getränke für die Einsätze. So fehlt es den Männern nicht an Integration in Gommersheim und aufgrund von Spenden auch nicht an Kleidung und Fahrrädern.

Hintergrund:

Zurzeit leben 186 Männer, Frauen und Kinder verschiedener Nationalitäten (unter anderem aus Ägypten, Albanien, Afghanistan, Armenien, Aserbaidschan, Bosnien, Eritrea, Kosovo, Mazedonien, Georgien, Somalia, Serbien, Syrien, Weißrussland) in den Verbandsgemeinden Edenkoben und Maikammer in Gebäuden der Stadt sowie in gemeindeeigenen oder gemieteten Gebäuden in Gommersheim, Maikammer, Rhodt unter Rietburg und St. Martin. (Text: Ivonne Trauth, Bilder: Lothar Anton)

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Die Gommersheimer Asylbewerber arbeiten und wollen sich in die Gesellschaft integrieren.

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