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Der Verkehr rollt wieder: Kreuzgasse und Windener Straße in Steinweiler freigegeben

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Endlich ist es soweit: Das gesperrte „Eck“ ist wieder frei.
Fotos: pfalz-express.de/Licht

Steinweiler – Aufatmen in Steinweiler: Nach zehn Monaten Bauzeit wurden am 16. die Kreuzgasse und die Windener Straße wieder offiziell für den Verkehr freigegeben.

Zur Feier vor der Protestantischen Kirche begrüßte Ortsbürgermeister Michael Detzel neben mehreren hundert Steinweilerer Bürgern Ministerialdirektor Randolf Stich vom Rheinland-Pfälzischen Verkehrsministerium, Landrat Dr. Fritz Brechtel, Verbandsbürgermeister Volker Poß und die Kreisbeigeordneten Dietmar Seefeldt, Michael Braun und Jutta Wegmann. Vom Landesbetrieb Mobilität war Leiter Kurt Ertl gekommen.

Die Straße sei als zentrale Anlaufstelle für Landwirte zum letzten Mal vor 60 Jahren ausgebaut worden, erläuterte Detzel bei seiner Ansprache. Dementsprechend stark sei sie belastet und mit Schäden behaftet gewesen.

Nachdem sich eine Bürgerinitiative gegen einen Ausbau gebildet hatte, entschieden sich dennoch bei einem Bürgerentscheid 80 Prozent der Steinweilerer dafür. Das sei übrigens der einzige Bürgereintscheid in Rheinland-Pfalz für eine Straße gewesen, sagte Detzel zu Ministerialdirektor Stich.

Die Schüler der Grundschule hatten das Lied „Wie schön, dass du geboren bist, wir haben dich schon sehr vermisst“ und umgewandelt und trugen in einem Liedbeitrag vor: „Wie schön, dass du nun fertig bist“ – das griff Stich auf und meinte, an solchen Beispielen wie in Steinweiler merke man erst, wie wichtig eine Straße für die Mobilität, die Infrastruktur, aber auch für die Begegnung der Menschen untereinander sei.

Rheinland-Pfalz habe ein Kreisstraßennetz von 7.000 Kilometern, das jährlich mit etwa 300 Maßnahmen instand gehalten werden müsse, so Stich. Durch die neuanlegung der Straße sei das eh schon schöne Steinweiler „noch ein Stückchen schöner und wohnlicher“ geworden.“

Nachdem Landrat Fritz Brechtel ans Mikrofon trat und dieses stumm blieb, war schnell ein anderes zur Hand. „In Steinweiler hat man immer einen Plan B“, scherzte Brechtel und meinte dies auch mit Blick auf einige Schwierigkeiten während der Bauphase, die von der Gemeinde jedoch zügig gelöst wurden – sollte doch alles bis zum Historischen Dorffest Anfang Juni fertig sein. Man habe sowohl den Belangen des Denkmalschutzes als auch den modernen Anforderungen Rechnung getragen.

Als „Punktlandung“ bezeichnete Verbandsbürgermeister Volker Poß die fertige Baumaßnahme. Es sei eine Bereicherung des Ortsbilds und sei somit die richtige Entscheidunge gewesen – als eine echte Gemeinschaftsmaßnahme.

Alle Redner dankten besonders den Anwohnern für ihre Geduld, aber auch sämtlichen am Projekt beteiligten Firmen und Behörden.

Ein Novum: Das Durchschneiden des Bands wurde gleich drei Mal vorgenommen: Vor der Kirche, an der Kreuzgasse und an der Windener Straße – dreifach hält besser.

Anschließend ließ sich die Ortsgemeinde nicht lumpen: Alle Anwohner waren zu Essen und Trinken eingeladen. Für den guten Ton sorgte die Jugendkapelle des Musikvereins. (cli)

 Information:

Die Maßnahmen umfassten Straßen- und Kanalbauarbeiten, die Neuanlage der Gehwege und die Erneuerung von Versorgungsleitungen in der Kreuzgasse und in der Windener Straße. Das Projekt war eine Gemeinschaftsmaßnahme der Ortsgemeinde Streinweiler, den Verbandsgemeindewerken Kandel und dem Landkreis Germersheim.

Sie umfasste Teile der Kreisstraße 12 zwischen dem Kreisverkehrsplatz am südwestlichen Ortseingang und der Ringstraße sowie gemeindliche Teile der Kreuzgasse zwischen der Ringstraße und der Obergasse. Der Ausbauabschnitt im Zuge der Kreisstraße umfasst rund 400 Meter, davon befinden sich zirka 300 Meter in der Kreuzgasse und etwa 100 Meter in der Windener Straße.

Der Kreis als Straßenbaulastträger erneuerte die Fahrbahn, die Verbandsgemeindewerke Kandel erneuerten den Entwässerungskanal und sanierten die Wasserversorgung und die Ortsgemeinde Steinweiler baute die Gehwege beidseitig aus.

Die Thüga und die Pfalzwerke verlegten die Versorgungsleitungen. Es folgte ein Ausbau der Fahrbahn, der eine Bodenverbesserung und den Einbau einer neuen Frostschutzschicht und Tragschicht einschließt.

Die Gesamtkosten betragen rund 1,1 Millionen Euro. Davon entfallen 410.000 Euro auf den Kreis. Vom Land wurde dazu ein Zuschuss von 75 Prozent auf den Kreisanteil bewilligt.

 

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