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Der amerikanische Straßentraum ist eingeschlafen

Von den amerikanischen Automodellen kann einizg der Pick up (hier ein Ford) in deutschland punkten. Foto: ©istock.com/contrastaddict [1]

Von den amerikanischen Automodellen kann einzig der Pick-up (hier ein Ford) in Deutschland punkten.
Foto: ©istock.com/contrastaddict

Amerikanische Autos zeichnen sich durch mächtiges Design aus, suggerieren gewaltige Power unter der Motorhaube und besitzen diese meist auch.

In Deutschland sehen sich amerikanische Boliden aber nach wie vor nur geringer Nachfrage ausgesetzt. Viele Modelle amerikanischer Marken sind Ladenhüter, wohingegen heimische, asiatische und französische Wagen gefragt sind und reißenden Absatz finden. Woran liegt es also, dass US-Wagen trotz verhältnismäßig günstiger Preise stehenbleiben?

US-Marken scheitern an den deutschen Bedürfnissen

Wie wäre es mit einem originalen „Bumblebee“ aus den Transformers-Streifen? Oder einem echten amerikanischen Van oder Pick-up von Ford, einer Marke, die beinahe schon als urdeutsch wahrgenommen werden könnte? Ein paar dieser Modelle sieht man auf den deutschen Straßen, aber von vielen kann man nicht annähernd reden.

Das ärgerte Anfang des Jahres auch den neuen US-Präsidenten: In Amerika würde man einen Mercedes nach dem anderen fahren sehen, doch ein gleiches Bild mit amerikanischen Autos in Deutschland würde es nicht geben, klagte er.

Sigmar Gabriel (SPD) kommentierte dies mit der Aussage, dass die Amerikaner eben einfach bessere Autos bauen müssten – wobei es Volkswagen das vergangene Jahr drüben wegen der Abgasaffäre auch nicht gerade leicht hatte [2].

Tatsächlich ist es so, dass amerikanische Autos nicht auf Bedürfnisse und Wünsche in Deutschland ausgerichtet sind und deshalb stehen gelassen werden. Vorurteile über durstige Motoren, dreckigen Ausstoß und alte beziehungsweise minderwertige Bauweise und sind kaum wegzubekommen.

US-Autobauer scheinen allerdings nicht darauf einzugehen, was die Deutschen hinsichtlich ihres Automobils beschäftigt.

General Motors Europe: „Es sind keine Kombis geplant“

Zeit.de hatte sich mit dem Thema schon vor einiger Zeit auseinandergesetzt und das erschreckende Zahlen-Ausmaß erst hergeleitet [3]. So wird in dem Artikel der Cadillac ATS mit dem BMW 3er verglichen. Ersterer wurde als Design-prämierte Limousine im Jahr 2013 schlappe 22 Mal in Deutschland verkauft, während der BMW 3er als Kombi auf satte 32.510 Exemplare kam.

Der BMW sollte als Kombi und Dieselfahrzeug ein Vorbild für amerikanische Autobauer sein, doch auf Nachfrage bei Cadillac/General Motors hieß es nur: „Es sind in Zukunft keine Kombis geplant“, und auch am Benzinmotor halten sie weiter fest, da der Dieselanteil zumindest auf dem Heimatmarkt bei lediglich drei Prozent liegt. Da darf man sich auch nicht wundern, dass die amerikanischen Autos hierzulande nicht ankommen, meinen Experten.

Einzig Pick-ups sind in Deutschland äußerst beliebt

Ein Automodell, das von Herstellern bislang kaum bedient wird, ist der sogenannte Pick-up. Hier haben US-Marken wie Ford ganz klar die Nase vorn und setzen tatsächlich auch mehrere tausend Wagen pro Jahr ab.

Woran das wiederum liegt, obwohl die Bauweise der anderer US-Wagen ähnelt, ist unklar. Man könnte Pick-up-Fahrer vermutlich einfach als eine Gruppe wahrnehmen, die spezielle Anforderungen und Wünsche hat. Schließlich sind Pick-ups auch keine normalen Alltagswagen. Ein weiterer Grund könnte die große Auswahl an qualitativ hochwertig verarbeiteten Zusatzprodukten [4] in Deutschland sein. (red)

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