DAK-Gesundheitsreport: Hitschler fordert Anti-Stress-Verordnung

21. Oktober 2014 | Kategorie: Kreis Germersheim, Kreis Südliche Weinstraße, Landau, Politik regional

Südpfälzer SPD-Bundestagsabgeordneter Thomas Hitschler: „Thema in Arbeitsschutzverordnungen verankern.“
Foto: red

Südpfalz – Mit einer Anti-Stress-Verordnung wollen die Sozialdemokraten auf die gewandelte Arbeitswelt reagieren. „Die psychischen Erkrankungen befinden sich in der Südpfalz auf einem Höchststand und wachsen weiter an“, zeigt sich der SPD-Bundestagsabgeordnete Thomas Hitschler besorgt.

Im vergangenen Jahr lehnte die damalige schwarz-gelbe Bundesregierung einen entsprechenden SPD-Antrag im Bundestag noch ab. In der Großen Koalition wagen die Sozialdemokraten nun einen erneuten Anlauf. „Im Koalitionsvertrag haben wir das Leitbild eines ganzheitlichen Gesundheitsschutzes bei der Arbeit verankert, der explizit auch psychische Belastungen umfasst“, sagt Thomas Hitschler.

Gemeinsam mit den Gewerkschaften trete die SPD für eine Anti-Stress-Verordnung ein. Dazu seien aber noch wissenschaftliche Forschungen und Überzeugungsarbeit bei dem Koalitionspartner nötig. „Zumindest muss das Thema jedoch in den geltenden Arbeitsschutzverordnungen verankert werden.“

Steigender Zeit- und Leistungsdruck, unregelmäßige Arbeitszeiten, erhöhte Erreichbarkeit und die meisten Überstunden der gesamten Euro-Zone gelten als Ursachen der zunehmenden psychischen Belastung am Arbeitsplatz.

Der am 20. Oktober veröffentlichte DAK-Gesundheitsbericht zeigt, dass auch südpfälzische Arbeitnehmer immer stärker betroffen sind. „Selbst der bereits bestehende Arbeitsschutz wird nur unzureichend umgesetzt. Die Arbeitgeberverbände stehen in der Pflicht, diesen besser durchzusetzen“, bemängelt Hitschler. „Hier muss aber auch der Staat stärker kontrollieren, beraten und gegebenenfalls sanktionieren. Zudem ist dringend geboten, psychische Belastungen explizit in die im Gesetz genannten Gesundheitsgefährdungen mit aufzunehmen.“ (red)

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