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Colorado: Kein Anstieg von Cannabiskonsum verzeichnet

11. Mai 2017 | Kategorie: Vermischtes
Cannabis. Foto: dts nachrichtenagentur

Cannabis-Samen.
Foto: dts nachrichtenagentur

Der US-amerikanische Bundesstaat Colorado ist seit einigen Jahren eine Art Paradies für Kiffer. Von feminisierten Hanfsamen bis zu fertig gedrehten Joints kann man hier nun völlig legal und sorgenfrei Marihuana kaufen.

Das ist einerseits eine Kehrtwende im amerikanischen “War on Drugs”, andererseits aber auch förderlich für die lokale Wirtschaft, denn: dank der Legalisierung werden auch immer mehr Touristen ins Land gezogen. Trotz aller positiver Entwicklungen bleibt aber die Sorge, dass die Zahl der Drogenkonsumenten im Land aufgrund der Legalisierung steigen könnte.

Bewahrheitet hat sich diese Angst aber keineswegs. Seit 2009 konsumiert eine immer gleichbleibende Anzahl an Menschen Cannabis – zu dem Ergebnis kommt das Gesundheitsministerium in Colorado. Die Zahl der Konsumenten stagniert seit der Legalisierung sowohl unter Erwachsenen als auch Jugendlichen.

Der tägliche oder nahezu tägliche Konsum von Cannabis kommt anscheinend viel seltener vor als bei den anderen legalen Drogen, Alkohol und Tabak. Diese Informationen über Cannabis sind sehr positive Entwicklungen und dürfte alle Anhänger einer Legalisierung in anderen Staaten und in der EU erfreuen.

Und das, obwohl auch viele Touristen sich an der Legalität der Droge erfreuen. Menschen aus aller Welt können in Colorado nun unbeschwert Cannabis konsumieren. Es gibt sogar richtige Marihuana-Touren, auf denen man bekifft durch die Hauptstadt Denver geführt wird. Und trotzdem bleibt die Zahl der Kiffer in Colorado gleich.

Die meisten Besucher sind selbst Amerikaner, die darauf hoffen, dass auch ihre eigenen Bundesstaaten bald etwas an den restriktiven Marihuana-Gesetzen ändern. Mittlerweile kann man in Alaska, Kalifornien und Washington ganz legal Cannabis konsumieren. Auch dort habe sich keinerlei Entwicklung zu einem steigenden Konsum der Droge beobachten lassen.

Die Regierungen hoffen durch die Legalisierung die Steuereinnahmen zu vervielfachen und dem Schwarzmarkt den Boden unter den Füßen wegzuziehen. Ein Vorteil für die Freizeitkiffer: Die Produkte werden unter Kontrollen gezüchtet und die Qualität von Hasch und Cannabis kann gewährleistet werden. Trotzdem bleiben die Kritikerstimmen sehr laut – Konservative unter den Wählern behaupten steif und fest, man könne die Konsequenzen der Legalisierung erst in einigen Jahren wirklich verstehen.

Die USA machen derzeit einen heftigen Paradigmenwechsel durch, der sich in Colorado am besten ablesen lässt. Die Ergebnisse der Studien über den Konsum und wie eine Legalisierung ihn beeinflusst sind dabei hilfreich, um auch andere Länder dieser Möglichkeit zu öffnen. Der Tourismus, die Wirtschaft und die Medizin profitieren jedenfalls davon.

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