Clemes Nagel besucht Partnerland Ruanda: Ein Reisebericht

15. Dezember 2014 | Kategorie: Kreis Germersheim

Üppige grüne Vegetation und blitzsaubere Städte zeichnen das rheinland-pfälzische Partnerland Ruanda aus.
Fotos: v. privat

Minfeld/Ruanda – Der ehemalige SPD-Landtagsabgeordnete und langjährige Ortsbürgermeister von Minfeld, Clemens Nagel hat dieser Tage zum zweiten Mal das Partnerland Ruanda besucht.

E gebe gewaltige Fortschritte in diesem Land gibt, aber die Unterstützung aus Rheinland-Pfalz sei weiterhin dringend erforderlich sei, so Nagel.

Die Regierung von Ruanda erhalte keinerlei Spendengelder, sondern alle Projekte würden über das Haus „Rheinland-Pfalz“ in Kigali abgewickelt, so dass jede Spende und Unterstützung dort eins zu eins ankomme.

Hier Nagels Bericht „Ruanda erleben“:

„Beim Stichwort „Afrika“ denkt man automatisch an Hitze, Wüste und staubige Savanne mit ein paar Wasserlöchern, um die sich die Tiere scharen.

Nicht so in unserem Partnerland Ruanda: Von ganz unten in der Ebene bis hinauf zu den Bergen in 4000 Meter Höhe ist dieses Land in ein sattes Grün getaucht. Hügel folgt auf Hügel, Ebenen sind kaum vorhanden, alles dicht bewachsen mit Bananenstauden, Mais, Reis, Kaffee, Tee und Regenwald.

Landschaftlich eine Idylle voll freundlicher Menschen, die stets die Straßen säumen und bepackt mit den Dingen des täglichen Lebens in die eine oder andere Richtung laufen. Außerhalb der Hauptstadt Kigali ist der Mensch (vor allem die Frauen auf dem Kopf und die Männer per Fahrrad ) das Transportmittel Nummer eins.

Auf Initiative des Partnerschaftsverbandes Rheinland-Pfalz/ Burgund fuhr eine 14-köpfige Delegation auf eigene Kosten nach Ruanda, um dieses Land näher kennen zu lernen.  Das Partnerschaftsbüro Ruanda in Mainz sorgte für einen reibungslosen Ablauf dieser Reise in allen Landesteilen.

Erste Ankunft und Überraschung in der Hauptstadt: Keine Großstadt in Deutschland macht einen so sauberen und gepflegten Eindruck wie Kigali. Zwar gibt es Großbaustellen vielerorts, aber keine Abfälle in den Straßen. Das Geheimnis: Plastiktüten sind nicht nur verpönt, sondern verboten. Rauchen im öffentlichen Straßenbereich ist unerwünscht. Während der zehn Tage Aufenthalt der Gruppe wurde kein einziger Raucher gesehen.

Die Hauptverbindungsstraßen sind inzwischen dank chinesischer Investitionen gut ausgebaut. Daneben sind allerdings viele Wohnsiedelungen je nach Wetterlage nur über Staub- oder Schlammwege erreichbar. Meist sind diese Bereiche weder mit Strom noch Wasser versorgt. An den Tankstellen gibt es neben Benzin und Diesel auch Kerosin für die Lampen in den Lehmhütten.

Die Reisegruppe hat ein umfangreiches Programm in allen Landesteilen absolviert: Der Besuch in der Nationalen Genozid-Gedenkstätte ging allen unter die Haut. Ebenso die Berichte der „Batwa“, der Waldmenschen, einer Minderheit, die vor wenigen Jahren zwangsumgesiedelt wurden und der Menschen im Altenheim Gisagara, das von Nonnen geleitet wird.

Im Programm  war auch ein Aufstieg zu den Berg-Gorillas (Teilnahme 750 US $ pro Person), eine Höhlenwanderung bei Ruhengeri und eine dreistündige Überfahrt über den Kivu-See, Zum Highlight geriet die Fahrt durch den  Akagera Nationalpark. Das Glück war der Gruppe hold: Giraffen, Elefanten, Zebras, Flusspferde, Krokodile, Impalas und Paviane machten ihre Aufwartung.

Wo immer die Gruppe hinkam, der Empfang war überwältigend. Meist mit Gesang, Trommel und Tanz. Dazu die Farbenfreude der Kleidung, das freundlich-herzliche Lachen der Menschen, die Dankbarkeit für kleine Gesten. Die erwartungsvollen Augen der ungezählten Kinder, oft in Lumpen gekleidet, machten betroffen. Aber kein aufdringliches Betteln wie in vielen Entwicklungsländern.

Fazit: Ruanda ist ein wundervolles Land und eine Reise wert. Und. Dieses Land braucht noch immer viel Unterstützung. Die „Graswurzelpartnerschaft“ mit Rheinland-Pfalz ist Hilfe zur Selbsthilfe. Hier sieht man, dass diese Hilfe dank unseres Hauses in Kigali eins zu eins ankommt.“ (Clemens Nagel/red)

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