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Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft Rainer Wendt spricht Klartext: „Hier braut sich etwas zusammen“

 

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Der Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, im n-tv-Interview.
Foto: n-tv

Rainer Wendt, Chef Deutsche Polizeigewerkschaft gab bei n-tv ein Interview und antwortete auf die Frage, wie gravierend das Problem inzwischen in den Flüchtlingsheimen ist, nachdem es erneut zu heftigen Schlägereien kam.

„Es ist vor allem kein neues Phänomen, wir beobachten das seit Wochen. Es hat noch nicht so im Blickpunkt der Öffentlichkeit gestanden, aber hier geht es nicht um harmlose Rempeleien bei der Essensausgabe, sondern hier geht es um teilweise kriminelles Handeln, aber eben auch ethnische-religiöse Konflikte, die ausgetragen werden, die aus der Heimat mitgebracht wurden.

Und hier eskalieren sie jetzt weiter. Die Enge der Unterbringung verschiedener Kulturen, verschiedener Religionen tut natürlich ihr Übriges. Da liegen die Nerven blank – vor allen Dingen, weil die jungen Männer zum Nichtstun über Wochen und Monate verdammt sind. Das zehrt natürlich an den Nerven und setzt dann auch Aggressionen frei.“

Auf die Frage, ob Mädchen und Frauen in Deutschland nicht sicher sind, nachdem es Berichte von sexueller Gewalt in Flüchtlingsunterkünften gibt:

„Wir haben schon seit langer Zeit diese Beobachtung. Die Polizei, die Landesregierung in Baden-Württemberg hat jetzt veröffentlicht, dass von August 2014 bis 2015 sechs Vergewaltigungsanzeigen in Flüchtlingsheimen erstattet wurden. Das hört sich wenig an.

Erstens müssen wir aber bei diesen Delikten von einer hohen Dunkelziffer ausgehen und zweitens reden wir hier nur von einem Bundesland und den dort vorhandenen Einrichtungen. Das heißt, das Ganze ist ein Thema. Wir müssen die besonders schutzwürdigen Gruppen – das sind Frauen, alleinreisende Kinder und Jugendliche und Familien mit Kindern – in besonderer Weise unter Schutz stellen.

Auf sie muss ganz besonders geachtet werden. Religion und Ethnie voneinander zu trennen wird technisch kaum möglich sein. Aber wir müssen schon ein klares Signal senden, an diejenigen, die dort Straftaten begehen: Ich meine, sie sollten den Rest ihres Asylverfahrens nicht in Freiheit abwarten können, sondern in Haftanstalten, die wir wieder eröffnen müssen für diejenigen, die möglicherweise abgeschoben werden.“

Auf die Frage, ob es in Deutschland aufgrund der von Soziologen vorhergesagten Maskulinisierung Deutschlands, weiteres Konfliktpotential gibt:

„Es gibt natürlich insbesondere bei diesen jungen Männern aus bestimmten Kulturkreisen die Neigung dazu, ein übersteigertes Macho-Gehabe an den Tag zu legen. Das ist antrainiert, das ist anerzogen, familiär und kulturell bedingt. Das ist auch kein neues Phänomen, kein Flüchtlingsphänomen. Das erleben wir bei arabischen Großfamilien in den Ballungszentren, in Bremen, im Ruhrgebiet, in Berlin, überall und immer wieder.

In der Tat ist das ein langwieriges Problem. Es haben sich Parallelgesellschaften und Parallelkulturen gebildet, die es aufzubrechen gilt. Das ist schwierig genug und möglicherweise bekommt diese Entwicklung jetzt noch einen neuen Schub. Deshalb wäre es so wichtig, frühzeitig einzugreifen und diejenigen aus dem Verkehr zu ziehen, die an der Spitze einer solchen Bewegung stehen. Die gibt es immer – Rädelsführer, die eigentlich nicht dorthin gehören, sondern schnell von dort entfernt werden müssen. (n-tv)
www.n-tv.de/politik/Polizei-beklagt-Gewalt-unter-Migranten-article16059966.html [2]

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