Chaos, Chaos, Viabus – Landräten platzt der Kragen

11. März 2013 | Kategorie: Kreis Germersheim, Kreis Südliche Weinstraße, Landau, Politik regional, Regional

Wenig klappte bislang bei der Busfirma – trotz gegenteiliger Beteuerungen. Foto: adac

Kreis Germersheim/Kreis SÜW – Die Landräte der beiden Landkreise haben die Nase gestrichen voll von den immer weiter anhaltenden Problemen bei der Schülerbeförderung in der Südpfalz.

Landrat Dr. Fritz Brechtel reicht es:

„Immer noch und ständig kommt es zu gravierenden Problemen im Busverkehr der Firma BRH Viabus. Diese Zustände sind nicht mehr haltbar.“ Um endlich deutliche und dauerhafte Verbesserungen zu erreichen, hat sich Brechtel Anfang der Woche an den VRN gewandt, der für die Ausschreibung und die Vergabe des Linienbündels zuständig ist. Brechtel drängte den VRN dabei auf ein gemeinsames Gespräch mit den beteiligten Aufgabenträgern, die neben dem Landkreisen Germersheim auch der Landkreis Südliche Weinstraße und die Stadt Landau sind. Dieses Gespräch wird in der kommenden Woche stattfinden.

„Im Interesse der Sicherheit und für eine zuverlässige Beförderung unserer  Schüler müssen wir eine dauerhafte Verbesserung erreichen, Viabus muss sich endlich vertragskonform verhalten!“, so Brechtel. Deshalb hat er den VRN-Geschäftsführer zudem gebeten, bis zu diesem Gespräch „alle Optionen zu prüfen, um einen vertragsgerechten Zustand herbeizuführen“. Auch eine Vertragskündigung schließt Landrat Brechtel dabei nicht aus.

Nach wie vor erreichen den Kreischef Berichte über unhaltbare Zustände im Schulbusverkehr der Firma BRH Viabus. Brechtel: „Mal bleibt ein Bus liegen, weil der Sprit leer ist, Busse kommen gar nicht oder zu spät, der nächste fährt über Bahnübergängen, an denen die Ampel bereits auf rot steht. Das Maß ist voll!“

Bereits in den Monaten zuvor gab es Krisengespräche direkt mit Viabus. „Zusicherungen seitens Viabus wurden bis heute nicht eingehaltenen, erreichte Verbesserungen waren leider nicht von Dauer. Mit dem Gespräch in der kommenden Woche müssen wir eine Perspektive eröffnen, die eine zügige und dauerhafte Lösung zum Ziel hat. Es muss Ruhe und Zuverlässigkeit im Schulbusverkehr einkehren.“

 Landrätin Theresia Riedmaier reicht es auch:

Landrätin Riedmaier fordert vom VRN zeitnah und tiefgreifend einen eigenen Beitrag zur Lösung der Busprobleme in der Südpfalz: „Eine Vertragsauflösung muss ernsthaft in Erwägung gezogen werden“

In einem Brief an den Geschäftsführer des Verkehrsverbunds Rhein-Neckar (VRN), Volkhard Malik, fordert Landrätin Theresia Riedmaier „vom Vertragspartner VRN dringend die Aufarbeitung und Lösung der im südpfälzischen Busverkehr seit zwei Monaten andauernden Probleme“.

Die Polizeiinspektion Landau habe Ende Februar bei einer Kontrolle der Busse in Herxheim festgestellt, dass die Fahrzeuge in einem guten Qualitätszustand seien, jedoch die Fahrer nicht über ausreichende Sprach- und Streckenkenntnisse verfügten. Weiter wurde bemängelt, dass bei zwei ankommenden Fahrten die Schüler im Ein- und Ausstiegsbereich standen. Die Buskontrolle habe nun gezeigt, dass das Unternehmen BRH ViaBus – entgegen der Zusagen und Versicherungen, die bereits vor Weihnachten und Anfang Januar gegeben wurden – nicht in der Lage sei, diese einzuhalten. Landrätin Riedmaier verweist auf die Betriebsaufnahme im Dezember 2012. „Wir mussten damals einen völlig unzureichenden Betriebsstart insbesondere im Linienbündel Germersheim durch BRH ViaBus hinnehmen“. Das habe zur Folge, dass viele Beschwerden, massive Kritik und größere Ärgernisse zu bearbeiten waren und immer noch sind.

In ihrem Brief erklärt die Landrätin, sie sei nicht länger bereit, diese Defizite hinzunehmen. Sie fordert eine Stellungnahme vom Vertragspartner VRN und vom Partner Landkreis Germersheim, wie mit den offenkundigen Vertragsverletzungen umgegangen wird. Bereits im Dezember habe sie einen Vertragsrücktritt in die Diskussion gebracht. Jetzt fordert sie: „Es muss darüber beraten werden, wie eine Vertragsauflösung bei Sicherstellung der Verkehrsbedienung möglich ist. Eine Kündigung mit BRH Viabus muss ernsthaft in Erwägung gezogen werden“.

Unverzüglich seien die Unternehmen auch anzuweisen, „keine Fahrgäste vor der Absperrung stehen zu lassen“. Weiter hält Riedmaier eine Überprüfung für geboten, die die immer wieder eingehende Kritik über Kapazitätsengpässe und zu knappe Fahrzeiten aufnimmt: „Wir erwarten Vorschläge, ob und wo Veränderungen notwendig sind, die eine Verbesserung bewirken und relativ kurzfristig umgesetzt werden können“.

Kritik übt die Landrätin auch an der Beschwerdestelle des VRN. “ Bürger beklagen, dass sie minutenlang in der Telefonwarteschleife ‚hängen‘. Hier ist Abhilfe zu schaffen.“ (red)

 

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