Burn-out-Syndrom: Was nun?

18. Oktober 2017 | Kategorie: Gesundheit, Vermischtes
Burn-out kann das gesamte Leben zum Stillstand bringen.  Foto: Flickr Burnout & Stress Florian Simeth CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten

Burn-out kann das gesamte Leben zum Stillstand bringen.
Foto: Flickr Burnout & Stress Florian Simeth CC BY 2.0 Bestimmte Rechte vorbehalten

Das Leben im digitalen Zeitalter fordert seinen Tribut: Viele empfinden die ständige Erreichbarkeit, die oftmals nur vorgegaukelte Nähe in den sozialen Medien und die sich immer schneller drehende, globalisierte Arbeitswelt als anstrengend.

Und auch nach getaner Arbeit stehen immer noch dutzende Dinge auf der To-do-Liste. Bei immer mehr Menschen führt das Gefühl, dem Druck nicht mehr standhalten zu können, zu einem Burn-out. So leidet inzwischen jeder vierte deutsche Arbeitnehmer an einer seelischen Erkrankung.

Nach Schätzungen von Gesundheitsexperten und Krankenkassen leiden alleine in Deutschland bis zu 13 Millionen Arbeitnehmer unter dem sogenannten Burn-out-Syndrom.

Statistisch betrachtet, sind Aufsichts- und Führungskräfte, Krankenpfleger, Rettungssanitäter und Erzieher am häufigsten betroffen – allesamt Berufe, die nicht nur seelisch, sondern auch körperlich viel Kraft kosten.

Aber auch Menschen, die im Büro arbeiten, leiden oftmals unter Überbelastung und physischer wie psychischer Erschöpfung – denn in der modernen Gesellschaft herrscht ein starker Leistungsdruck, sowohl beruflich als auch privat erfolgreich sein zu müssen.

Erste Probleme entstehen laut einer GfK-Studie bereits im Schulalter. Den Ergebnissen zufolge sind Kinder und Jugendliche in Westdeutschland besonders stressanfällig und fühlen sich in der Schule zu sehr unter Druck gesetzt.

Burn-out: Offiziell keine Krankheit

Im Gegensatz zu einer Depression wird ein Burn-out jedoch nicht als Krankheit eingestuft, obwohl dahinter oftmals eine Depression steckt, wie die DAK-Ärztin Elisabeth Thomas erläutert.

Die Deutsche Gesellschaft für Psychiatrie, Psychotherapie und Nervenheilkunde (DGPPN) beschreibt einen Burn-out lediglich als einen „Risikozustand in Folge einer langfristigen Arbeitsüberforderung“. Langfristig kann dieser allerdings zu lebensgefährlichen Krankheiten wie einer Depression oder Herz-Kreislaufproblemen führen.

In der Regel lässt sich ein Burn-out-Syndrom an drei Symptomen erkennen. Typisch ist zum einen Erschöpfung: Die betroffene Person fühlt sich emotional und körperlich ausgelaugt. In Folge des Energiemangels klagen Betroffene über ständige Müdigkeit, Niedergeschlagenheit und Anspannung.

Dadurch wird oft auch der Beruf zur Quelle von Frust. Das hat Auswirkungen auf den sozialen Kontakt: So distanzieren sich Betroffene etwa von ihren Kollegen und gar ihrer Familie.

Der dritte Faktor ist jedoch vermutlich der mit den gravierendsten Folgen: Die Arbeitsleistung nimmt ab, ob aufgrund von Konzentrationsproblemen oder Unzufriedenheit.

Vorbeugen und rechtzeitig handeln

Da sich die Dauer eines Burn-outs meist nicht abschätzen lässt, ist es ratsam, sich für den Ernstfall mit einer privaten Berufsunfähigkeitsversicherung vor finanziellen Schwierigkeiten zu schützen – vor allem Alleinverdiener einer Familie, die bereits psychische oder physische Vorerkrankungen haben, sollten sich genau über die Grundlagen und Konditionen informieren.

Je früher Betroffene sich für eine Police entscheiden, desto besser: In jungen Jahren sind Versicherungsnehmer in der Regel gesundheitlich noch nicht vorbelastet und erhalten günstigere Tarife.

Viele erkennen darüber hinaus erst zu spät, dass sie durch die Überanstrengung ausgelaugt sind. Und auch Ärzte, vor allem wenn es sich nicht um Fachärzte der Psychiatrie und Psychotherapie handelt, haben oftmals Schwierigkeiten, einen Burn-out als solchen zu erkennen.

Wird eine konkrete Diagnose gestellt, prognostizieren Mediziner in den meisten Fällen eine Berufsunfähigkeit von mindestens sechs Monaten.

Sowohl die Erkrankten als auch deren Angehörige sollten daher schon bei den ersten Anzeichen handeln, um schwerwiegende Folgen zu vermeiden. Je nach Schweregrad empfehlen Experten einen Urlaub, ein Coaching, eine Psychotherapie oder einen stationären Aufenthalt in einer Kurklinik.

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