Mittwoch, 24. April 2024

BUND: Radwegebau bei Oberotterbach: Nachbessern angesagt

22. Dezember 2015 | Kategorie: Kreis Südliche Weinstraße
Ulrich Mohr, BUND Südpfalz. Foto: Pfalz-Express/Ahme

Ulrich Mohr, BUND Südpfalz.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Oberotterbach – In ihrer im November an den Landesbetrieb Mobilität verschickten Stellungnahme zum Geh- und Radwegebau auf den Gemarkungen von Rechtenbach, Oberotterbach und Dörrenbach kritisiert die BUND-Kreisgruppe Südpfalz nicht nur die „geplante instinktlose Vernichtung einer einmaligen Mandelallee“ .

Sie schlägt zur Erhaltung des „werbeträchtigen Naturdenkmals“ vor, den Radweg einige Meter von der stark befahrenen Bundesstraße wegzurücken. Außerdem hat die BUND-Gruppe auf Ihrer letzten Vorstandssitzung zusätzlich einige Vorschläge erarbeitet, die in die Stellungnahme eingegangen sind.

Grundsätzlich wird schon aus Gründen des Klimaschutzes der Radwegebau begrüßt. Es müsse jedoch auf bisher ungelöste ökologische und verkehrssicherheitstechnische Defizite hingewiesen werden, sagte Sprecher Ulrich Mohr.

So schneidet der geplante Radweg an der zu verbreiternden Straßenbrücke nördlich von Oberotterbach einen Wanderkorridor, der im Rahmen des bundesweiten BUND-Wildkatzenprojektes für die streng geschützte Wildkatze entstanden ist.

Der Korridor soll den für die Arterhaltung wichtigen Genaustausch zwischen Pfälzerwald und Bienwald sichern helfen. Dieser funktionierende Korridor war in enger und jahrelanger Zusammenarbeit mit der örtlichen Bevölkerung und der Jägerschaft eingerichtet worden.

Durch Verbreiterung besagter Brücke entstehe nun die Gefahr, dass bei künftigen Kreuzungsversuchen an dieser Stelle noch deutlich mehr Wildkatzen als bisher dem Straßenverkehr zum Opfer fallen würden.

Daher schlägt der BUND vor, den Tieren einen unter der Brücke zu befestigenden Bohlenweg deutlich über der mittleren Wasserlinie anzubieten. Zur dazu erforderlichen Lenkung des Wilds solle beiderseits der Brücke bis zum nächsten Wirtschaftsweg ein Wildzaun mit Übersteigeschutz errichtet werden.

„Dies ist zu sehen vor dem Hintergrund, dass sich an dieser Stelle regelmäßig Wildunfälle ereignen. Und eine von der Oberotterbacher Feuerwehr hier registrierte auffällig hohe Zahl von Verkehrsunfällen erklärt sich aus der dortigen Kuppenlage und der Einmündung eines Wirtschaftsweges an der Kuppe“, so Mohr.

Daher fordert der BUND für diesen Bereich eine deutliche Reduzierung der Geschwindigkeit auf 50 Stundenkilometer und die Aufstellung eines Wildwechselhinweisschilds.

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