Bürgerversammlung in Steinweiler – alles gut

20. November 2016 | Kategorie: Kreis Germersheim, Politik regional
Versammlung im Bürgerhaus - Ortsbürgermeister Michael Detzel informierte. Fotos: Pfalz-Express/Licht

Versammlung im Bürgerhaus – Ortsbürgermeister Michael Detzel informierte.
Fotos: Pfalz-Express/Licht

Steinweiler – Es läuft in Steinweiler: Auf der Bürgerversammlung am Mittwoch hatte Bürgermeister Michael Detzel (CDU) nur Gutes zu verkünden.

So hat sich das Thema Asyl und Flüchtlinge, das im Vorjahr noch heiß diskutiert wurde, gut eingespielt.

Zwischen 20 und 31 Asylsuchende hatte die Ortsgemeinde in der Zwischenzeit aufgenommen. Einige sind nach dem Brand in der Hauptstraße weggezogen, derzeit halten sich noch 24 Personen in Steinweiler auf.

Man ist gut vernetzt im Ort, die Betreuung der Flüchtlinge funktioniere gut, sagte Detzel. Die Bürger kümmerten sich vorbildlich: „Es waren nicht nur Lippenbekenntnissen bei der Einwohnerversammlung am 4. November 2015 – die Leute sind wirklich da und helfen.“

Bauplätze begehrt

Auch viele Bauprojekte wurden abgeschlossen oder kommen gut voran.

So wird die neue Sporthalle gut genutzt, das Sportstättenprojekt wurde mit „Kunst am Bau“ abgeschlossen.

Ebenso abgeschlossen ist die Planung des Baugebiets „Brotäcker IV“. Es gibt sogar einen ersten Entwurf, wie die Bebauung aussehen könnte. Die Nachfrage für Bauflächen sei nach wie vor riesig, erklärte Detzel.

In den Brotäckern IV werden voraussichtlich 25 Bauplätze mit Grundstücken von 400 bis 700 Quadratmetern entstehen – das Gebiet ist recht schmal. Im Lauf des nächsten Jahres soll der B-Plan rechtskräftig werden. „Vorsichtig ausgedrückt“ könne 2018 das erste Jahr zum Bauen werden, so Detzel.

Auch der Bebauungsplan für die Windener Straße ist erstellt, dort sollen vier neue Wohngebäude entstehen.

2016 wurden viele Wirtschaftswege saniert. 140.000 Euro wurden investiert, 90.000 schoss das Land zu. Für dieses Jahr ist das „Feldwegekonto“ aufgebraucht, so dass im nächsten Jahr neue Gelder abgerufen werden können.

Keine Geothermie in Steinweiler

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Michael Detzel

Eines sei ganz klar, betonte Detzel: Die Gemeinde will kein Geothermiewerk auf ihrer Gemarkung. Schon im Jahr 2011 hatte der Gemeinderat wegen möglicher Erdbeben und seismischer Ereignisse eine Grundsatzentscheidung getroffen und diesen im Februar nochmals erneuert.

Mit Blick auf die Tiefengeothermiewerke Insheim und Landau mit Störungen und Bodenhebungen lehne man ein solches Unterfangen weiterhin konsequent ab, sagte Detzel. Zwar interessiere sich momentan ein Unternehmen wieder für die Erschließung des Geländes, aber: „Nicht mit uns.“ Viel Applaus begleitete das Statement des Bürgermeisters.

Schnelles Internet soll noch schneller werden

Steinweiler ist einer der Vorreiter in Sachen schnelles Internet in der Region. 2015 wurden Glasfaserkabel verlegt – auf eigene Kosten. Jetzt will man nachlegen bei der kabellosen Internetverbindung. Diese soll es auch überall in öffentlichen Gebäuden geben. Die Gemeinde hat sich für „Freifunk“ entschieden. Jeder solle am digitalen Leben teilnehmen können, so Detzel. Im Bürgerhaus und an Sporthalle gibt es beispielsweise schon Access-Points.

Seit über einem Jahr überprüft die Gemeinde auch die Straßenmarkierungen und die Geschwindigkeitsbegrenzungen im Ort. So gilt nun zusätzlich in den „Neugärten“ Tempo 30; im Bereich der Grundschule sowieso.

Der nach der real-Schließung eingesetzte Bürgerbus zum Einkaufen nach Kandel wurde eingestellt, nachdem im Frühjahr ein Hofladen und ein Dorfcafe eröffnet hatten und somit die Lebensmittel des täglichen Bedarfs auch in Steinweiler eingekauft werden können.

Es gibt allerdings Anfragen, den Bürgerbus doch noch ein- bis zweimal in der Woche nach Kandel fahren zu lassen, da auch Schuhe, Brillen und Kleider eingekauft werden müssen – dafür gibt es in Steinweiler momentan keine Möglichkeiten.

Detzel berichtete zudem über die Erweiterung der betreuten Grundschule (eine zweite Gruppe wird eingerichtet), über die Verleihung der Ehrenbürgerwürde an Norbert Forstner, über den Endausbau der „Brotäcker 3, über die Sanierung der Friedhofshalle (Heizung und Elektrik wurden erneuert, demnächst folgen Fenster und Türen,  etwa 60.000 Euro sind für die gesamte Sanierung vorgesehen) und über das 25-jährige Jubiläum mit der Partnerstadt Epignac.

Der Frieden in Europa müsse auf jeden Fall erhalten bleiben, sagte Detzel, gerade auch deshalb sei das Engagement in der Jumelage so wichtig.

Steinweiler rüstet sich ein großes Jubiläum: 2018 wird die Gemeinde 1050 Jahre alt. Die Planungen laufen bereits jetzt, vorgesehen sind mehrere kleinere Veranstaltungen, die von Vereinen und Bevölkerung getragen werden. Ein „riesen Ding“ soll es nicht geben, das könne man nicht leisten, sagte der Ortschef. Ein Arbeitskreis befasst sich derzeit mit den letzten 50 Jahren Ortsgeschichte. (cli)

Weitere Infos hier in der Bildergalerie:

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