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Bürgerbeteiligung zur Sanierung der Landauer Königstraße: Mehr Parkplätze für den Weißquartierplatz

13. Mai 2017 | Kategorie: Landau, Regional
Großes Interesse: Auch der dritte und vorläufig letzte Workshop zur geplanten Sanierung der Königstraße war sehr gut besucht. Bürgermeister und Baudezernent Dr. Maximilian Ingenthron sieht die Entscheidung, der Neugestaltung der Königstraße ein großangelegtes Bürgerbeteiligungsverfahren vorzuschalten, durch die große Resonanz aus der Bevölkerung bestätigt. Foto: ld

Großes Interesse: Auch der dritte und vorläufig letzte Workshop zur geplanten Sanierung der Königstraße war sehr gut besucht.
Foto: ld

Landau. Dem geplanten Ausbau der Königstraße hat die Stadt Landau einen umfangreichen und ergebnisoffenen Bürgerbeteiligungsprozess vorgeschaltet.

Eine Informations- und Diskussionsveranstaltung sowie insgesamt drei Workshops fanden im Zuge des Prozesses statt. Der dritte und vorläufig letzte Workshop war, wie die vorangegangen Veranstaltungen auch, sehr gut besucht. Die Teilnehmer stellten dar, wie die Königstraße ihrer Meinung nach in Zukunft aussehen soll. Wichtigstes Thema war auch dieses Mal die Parkplatzsituation.

„Es gibt eine große Meinungsvielfalt“, fasst Bürgermeister und Baudezernent Dr. Maximilian Ingenthron zusammen. „Die Bürger haben leidenschaftlich diskutiert und sind für ihre jeweiligen Interessen eingestanden. Einigkeit herrscht darüber, dass die Königstraße als wichtige Verkehrsachse in unserer Innenstadt dringend saniert und umgestaltet werden muss.

Weiter sind sich alle Beteiligten darüber einig, dass der Straßenzug begrünt werden sollte – dies kann von Baumpflanzungen bis hin zum Aufhängen von Blumenampeln an den Straßenlaternen reichen.“ Knackpunkt der Diskussion sei das Thema Parkplätze, so der Baudezernent. Auch hier hätten sich die Teilnehmer des Workshops gegen Ende aber angenähert.

„Es hat sich erwiesen, dass eine Verbesserung der Situation in der Königstraße nur im größeren Zusammenhang erreicht werden kann. Eine Schlüsselrolle in der Diskussion um Parkplätze in der Königstraße kommt hierbei dem Weißquartierplatz zu“, erläutert Dr. Ingenthron.

„Die weitaus meisten Teilnehmer haben deutlich gemacht, dass sie einen moderaten Wegfall von Parkplätzen in der Königstraße nur mittragen, wenn zunächst neue Parkmöglichkeiten in unmittelbarer Nähe geschaffen werden.“

Er befürworte in diesem Zusammenhang ausdrücklich den Vorschlag zur Erhöhung der Parkplatzkapazität auf dem Weißquartierplatz, so der Baudezernent. „Eine Umsetzung des Vorhabens schon vor der Sanierung der Königstraße würde die daraus resultierenden Belastungen mindern und böte insgesamt neue und wichtige Gestaltungsspielräume für den Umbau der Königstraße.

Der nächste Schritt sollte daher sein, über einen Wettbewerb die Möglichkeiten einer Erhöhung der Parkplatzkapazität auf dem Weißquartierplatz zu ermitteln. Das wollen wir in den Ratsgremien zeitnah beraten“, betont Dr. Ingenthron.

„Klar ist: Eine angemessene Anzahl an Parkplätzen in der Königstraße soll erhalten bleiben. Zugleich wollen wir die Straße aber auch aufwerten, mit dem Ziel, die Aufenthaltsqualität zu verbessern“, so Bürgermeister Dr. Ingenthron.

Beides unter einen Hut zu bekommen, wird Aufgabe eines eigenen Planungswettbewerbs sein. Zuvor jedoch könnten in einer Testphase Erfahrungswerte gesammelt werden, wie Kundinnen und Kunden auf den Wegfall einzelner Parkplätze und der gleichzeitigen Verbesserung der Aufenthaltsqualität in der ansonsten engen und dichtgedrängten Königstraße reagieren.

Geschäften, deren Inhaber sich dazu bereit erklären, verzichten in der Testphase für einen noch zu vereinbarenden Zeitraum auf die Parkplätze vor ihrer Tür. Im Gegenzug sorgt die Stadt für Maßnahmen wie eine temporäre Begrünung. „Ich verspreche mir viel von diesem Praxistest. Dadurch bekommen alle Nutzerinnen und Nutzer der Königstraße die Möglichkeit, eigene Eindrücke zu gewinnen“, so Dr. Ingenthron.

Der Prozess habe gezeigt, dass Bürgerbeteiligung für alle Mitwirkenden harte Arbeit sei, so der Baudezernent weiter. „Mein Dank gilt den Mitarbeitern des Bauamts für die Organisation und Durchführung sowie der Moderatorin Kristina Oldenburg, die kompetent durch alle Veranstaltungen geführt hat.

Bei dieser Form der öffentlichen Beteiligung kann niemand seine Wunschvorstellung zu 100 Prozent durchsetzen. Das mag zu Verstimmungen führen, aber auf diese Weise können die Belange möglichst vieler Interessen- und Nutzergruppen berücksichtigt werden.

Ich bin zuversichtlich, dass es uns in diesem Fall gelungen ist, zumindest zu einer gemeinsamen Tendenz zu gelangen und weiter konstruktiv an der bestmöglichen Lösung für die Königstraße zu arbeiten. Den Widerstreit der Meinungen sehe ich positiv, es ist eben ein Ringen um die besten Lösungen und ein Lernprozess für alle Beteiligten.“

Der geplante Ausbau der Königstraße und der dazugehörige Bürgerbeteiligungsprozess war am 13. Mai auch Thema des „Tags der Städtebauförderung“ in Landau.

Von 11 bis 15 Uhr konnten sich Interessierte im Kreuzgang der Pfarrkirche Heilig Kreuz über die Ergebnisse des Workshop-Prozesses informieren. Auch die Möglichkeit zur Diskussion und zur Einbringung von Anregungen und Wünschen zur Neugestaltung der Königstraße bestand.

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