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Brückensanierung in Annweiler: Runder Tisch und Einwohnerversammlung

Das Annweiler Rathaus bei Nacht.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Annweiler. Das Annweiler Rathaus war zur 11. Stadtratssitzung außergewöhnlich gut besucht.
„Die Brückensanierung in der Hauptstraße sollte uns allen im Stadtrat vertretenen Personen ein Anliegen sein“, so die Stellungnahme von CDU, FWG und FDP.

Die Fraktionen wollen sich dafür einsetzen, dass die Brückensanierung in möglichst kurzer Bauzeit erfolgen soll. Eine mögliche Verkehrsführung sehen die drei Fraktionen derart, dass der Rathausplatz aus Richtung Hauptstraße /Flitschberg geöffent wird und für die Bauzeit eine An-und Ausfahrt ermöglicht wird.

Eine Sperrung der Hauptstraße von einem halben Jahr hatte zuvor Bürgermeister Wollenweber als möglich gesehen.
Gewundert hat man sich im Rat allerdings über das Statement der Verwaltung, dass die Schäden bei weitem nicht so schlimm seien, wie angenommen. Zwar sei eine Sanierung nicht zu vermeiden, doch die Widerlager seien in Ordnung: „Die Brücke hält noch 60 Jahre“.

Nun wird es am 14. Oktober einen Runden Tisch verschiedener Ausschüsse geben, bei denen auch die Ratsmitglieder dabei sein können. Danach wird  zeitnah auch eine Einwohnerversammlung anberaumt.

Auch die Erschließung des Baugebiets Bindersbacher Tal, (alte Tennisplätze/Markwardanlage) dessen Vermessung in den nächsten Tagen abgeschlossen sein wird, bot Diskussionsstoff im Rat.
Schon in der Haupt-und Finanzausschuss-Sitzung sei die Anregung besprochen worden, Bauplätze (insgesamt sind es 12) bevorzugt an Annweiler Bürger, bzw. an dort arbeitende Personen, zu vergeben, berichtete Wollenweber. Der Rat beschloss dies einstimmig als Vergabekriterium bis zum 31. Dezember. Der Bauplatzpreis wird 225 Euro pro Quadratmeter betragen.

Das Forsthaus Annweiler: Hier hat der Investor Holzlodges geplant. Nun werden durch Übernachtungen dort Lärmemissionen befürchtet. „Das kommt einer jagdlichen Störung gleich“, so Wollenweber. Das Rotwild ziehe sich zurück. Immerhin haben die Tiere dort Schäden von mehreren 100.000 Euro verursacht.

Sollten die Lodges nicht möglich werden, wollen die Planer trotzdem am Projekt festhalten. Die Zuwegung erfolge durch einen Wirtschaftsweg. Wie die SGD Süd mitteilt, seien die Sicherung der Quellen Bestandteil des Bauantrags. Die Quellen sollen durch Leitplanken an kritischen Punkten geschützt werden.

Albersweiler und Rinnthal haben sie schon beschlossen- Annweiler zieht  mit seiner Resolution nach: erhebliche nächtliche Störungen werden durch den Ausbau der Queichtalstrecke auf zwei Gleispaare befürchtet, denn sie würden für den Güterverkehr genutzt. Die Landesregierung handele ganz nach dem Motto „Mehr Verkehr auf die Schiene“, was sich aber nur auf den Ausbau des Personennahverkehrs beziehen sollte, nicht auf den Güterverkehr. Mit drei Gegenstimmen und einer Enthaltung wurde die Resolution mit Aufnahme des Punktes „Kein Güterverkehr nachts“ beschlossen.

Der Verein Zukunft Annweiler hat in seiner öffentlichen Sitzung bekannt gegeben, zukünftig das Richard-Löwenherz-Fest organisieren zu wollen. Einzig Bauhofarbeiten sollen durch die Stadt weiter erfolgen. Nach einer längeren Diskussion darüber, ob dies fair sei anderen Veranstaltern gegenüber, einigte man sich mit einer Gegenstimme zu diesem Punkt. „Wir freuen uns über den Mut des Vereins“, so Wollenweber. Das Fest sei ein großes Stadtfest mit überregionaler Bedeutung, das es zu unterstützen gelte.

Asylbewerber sind auch in Annweiler ein großes Thema: „Wir haben enorme Zuwanderung und damit einen enormen Bedarf an Sprachunterricht“, so Wollenweber, der sogar von einem „Leuchtturmprojekt“ sprach. Jeden Montag gibt es Anfänger-und Fortgeschrittenen-Kurse in Rathaus und Feuerwache. Die Unterbringung sei jedoch nicht Sache der Stadt, sondern der Verbandsgemeinde. Man werde sich vor allem auch unbegleiteten Jugendlichen unter den Flüchtlingen verstärkt widmen und auch das Trifels-Gymnasium mit ins Boot holen.

Am 12. Oktober, ab 10 Uhr werden in der Altenstraße Stolpersteine verlegt, eine Sammlung der Kriegsgräberfürsorge steht an sowie das Generationenfilmfestival, an dem sich auch Annweiler beteiligt. (desa)

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