BKA: Mehr Flüchtlinge in Deutschland unter Terrorverdacht

25. Juli 2016 | Kategorie: Nachrichten
Foto: dts Nachrichtenagentur

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Berlin – In Deutschland steigt nach Angaben des Bundeskriminalamtes (BKA) die Zahl der Flüchtlinge, die unter Terrorverdacht stehen und gegen die Ermittlungen laufen.

Derzeit liegen den Sicherheitsbehörden des Bundes und der Länder 410 Hinweise auf mögliche Terroristen unter den Hilfesuchenden vor, teilte das BKA auf Anfrage der „Neuen Osnabrücker Zeitung“  mit.

Mitte Mai war noch von 369 Hinweisen seit Beginn der Flüchtlingskrise im vergangenen Jahr die Rede. In 60 Fällen leiteten die Behörden Ermittlungsverfahren ein. Vor zweieinhalb Monaten waren es erst 40 Verfahren.

Das BKA warnte: „Angesichts der anhaltenden Zuwanderungsbewegung nach Deutschland müssen wir davon ausgehen, dass sich unter den Flüchtlingen auch aktive und ehemalige Mitglieder, Unterstützer und Sympathisanten terroristischer Organisationen oder islamistisch motivierte Kriegsverbrecher befinden können.“

Die Attentate von Paris hätten gezeigt, dass die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) die Flüchtlingsbewegung nutze, um Attentäter nach Europa zu schleusen. Nach Einschätzung des BKA ist die Terrorgefahr in Deutschland weiter hoch: „Europa und auch Deutschland stehen schon seit längerer Zeit im Zielspektrum des islamistischen Terrorismus.“

Die jüngsten Attentate – etwa von Würzburg – führten aber nicht zu einer anderen Einschätzung der Gefährdung. „Aktuell liegen uns keine konkreten Hinweise auf Anschlagspläne, auch nicht auf den Bahnverkehr, vor“, schrieb das BKA.

Auch die Zahl der islamistischen Extremisten, die sich aus Deutschland auf den Weg nach Syrien gemacht haben, um dort auf der Seite des IS im Bürgerkrieg zu kämpfen, wächst. Nach jetzigem Stand sind laut BKA rund 840 nach Syrien gereist – im Mai waren es erst 800.

Gut ein Drittel sei wieder zurück in Deutschland, etwa 70 waren nach Erkenntnissen der Ermittler in Ausbildungslagern oder haben an Kampfhandlungen teilgenommen. (dts Nachrichtenagentur) 

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2 Kommentare auf "BKA: Mehr Flüchtlinge in Deutschland unter Terrorverdacht"

  1. Haardtriechel sagt:

    …es ist eine noch größere Beleidigung für jeden halbwegs intelligenten Menschen, nach den aufgesetzt naiven, dummdreisten Lügen zu Beginn dieser schicksalhaften Entwicklung, denen zufolge es keinerlei Verbindung zwischen Terrorrisiko und unkontrollierter Masseneinwanderung geben würde, jetzt wie selbstverständlich so zu tun, als sei es eine Unausweichlichkeit, dass sich genau dies gegenseitig bedingt.
    Ganz losgelöst vom politischen Standpunkt, reichten Grundkenntnisse in Stochastik aus, um bereits Mitte 2015 das vorherzusehen, was angeblich für unsere Nachrichtendienste und den Märchenonkel Heiko so unwahrscheinlich gewesen sein soll wie fremdes Leben auf dem Mond. Nach Würzburg, Reutlingen und Ansbach ist das Risiko, dass es angeblich gar nicht gibt, nun auch in Deutschland ein nicht mehr nur theoretisches. Das kommunikative Kalkül ist, ähnlich wie bei der anfänglichen Fachkräftelüge auch, ebenso primitiv wie eindeutig. An der Realität vorbei, werden euphemistische Behauptungen postuliert um die Bürger zu beruhigen. Wer Zweifel äußert wird ausgegrenzt und als fremdenfeindlich und populistisch stigmatisiert. Dann werden die Dinge medial beschwiegen und erst wenn selbst dem letzten Treudoofen dämmert, dass irgendetwas faul ist, wird einem die vormals geächtete Einzelmeinung als empirische Selbstverständlichkeit verkauft, an die man sich nun eben gewöhnen müsse.
    Wo uns diese bewußte, politkorrekte Verzerrung der Realität hinführt bleibt abzuwarten. Optimismus will sich so recht keiner mehr einstellen, nicht zuletzt wenn man bedenkt, dass der illegale Zuzug im Vorjahresvergleich fast ungebrochen anhält.

  2. Nachlese sagt:

    …vielen Dank für Ihre gelungene Darstellung der mittlerweile allgegenwärtigen Salamitaktik.

    Erst wird solange geleugnet, bis sich die Wahrheit nicht mehr verschweigen lässt und dann wird das Ganze als Gemeinplatz präsentiert, zu dem man sich schon immer bekannt haben möchte.

    Anfeindungen erfährt deshalb immer derjenige, der sich zur Wahrheit bekennt, bevor diese von offizieller Seite als solche zugelassen wurde. Frei nach Gorbatschow: Wer zu früh kommt, den bestraft das Establishment.

    Wohin das Ganze führen wird ist leicht zu erkennen: Zum Untertanen, der sich tunlich daran hält, den aktuellen, für ihn abgesteckten Meinungskorridor nicht zu verlassen.