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Bilanzgespräch: Sparkasse Südliche Weinstraße startet mit solidem Ergebnis 2014 ins Jubiläumsjahr

27. Januar 2015 | Kategorie: Landau, Wirtschaft in der Region

Bernd Jung und Reinhard Becker können sich freuen: Die Bilanz 2014 kann sich sehen lassen.
Foto: Pfalz-Express/Ahme

Landau. Bernd Jung (Vorsitzender) und der stellvertretende Vorsitzende der Sparkasse Südliche Weinstraße, Reinhard Becker luden zum Pressegespräch, bei dem sie die vorläufige Bilanz 2014 vorstellten.

„Wir sind mehr als eine Bank. Wir sind die Sparkasse.“ Mit dieser Botschaft setzt die Sparkasse Südliche Weinstraße die , wie Jung erklärt „erfolgreiche“ Imagekampagne „Wir sprechen südlich“ auch im Jahr 2015 fort.

„Wir machen Geschäfte, in denen wir uns auskennen, in einer Region, die wir kennen, und mit Menschen, die wir ebenfalls kennen“, fasst der Vorstandsvorsitzende Bernd Jung das Erfolgsrezept der Sparkasse Südliche Weinstraße zusammen, die in diesem Jahr den 25. Jahrestag ihrer Fusion feiert. Angesicht der vorläufigen Bilanzzahlen zum Geschäftsjahr 2014 sei der Start ins Jubiläumsjahr erfreulich ausgefallen, berichtet Bernd Jung.

Die Bilanzsumme beläuft sich auf 3,02 Mrd. Euro und ist damit leicht höher als im Vorjahr (2,97 Mrd. Euro). Der Jahresüberschuss liegt mit 9 Mio. Euro auf dem Vorjahresniveau. Zuwächse sind sowohl im Einlagen- als auch im Kreditgeschäft zu verzeichnen.

Marktumfeld 2014

Die Weltkonjunktur verzeichnete zum Jahresende kaum Wachstum. Auch der Euroraum tritt weiter
auf der Stelle – eine hohe Arbeitslosenquote, geringes Wachstum und kaum Inflation in Europa
schwächen die Weltwirtschaft. Selbst Frankreich als wirtschaftlich traditionell starker Staat bereitet
wegen seiner schwächelnden Konjunktur in Europa mittlerweile Sorgen. Einziger Lichtblick in
der europäischen und der weltweiten Wirtschaft scheint derzeit der Einbruch der Ölpreise zu sein,
der die Kostenbelastung der Unternehmen reduzieren und dem Konsumverhalten neuen Aufschwung geben könnte.

„Das Wachstum der deutschen Wirtschaft erfüllte 2014 letztlich nicht die Erwartungen der
Beobachter“, so Jung.  Nach einem starken ersten Quartal habe sich die gesamtwirtschaftliche Entwicklung zur Jahresmitte verlangsamt. Das dritte Quartal schloss mit einem kleinen Zuwachs von 0,1 % im Bruttoinlandsprodukt ab – ein Trend, der sich auch im 4. Quartal fortgesetzt habe. „Angesichts der robusten Exportentwicklung, der niedrigen Ölpreise und der guten Lage auf dem
Arbeitsmarkt dürfte die deutsche Wirtschaft – vorsichtig optimistisch gesehen – ihre
Schwächephase überwunden haben“, so Jung.

Weniger positiv sieht es derzeit für die europäische Gemeinschaftswährung aus. Der Euro hat seine kontinuierliche Talfahrt 2014 fortgesetzt. Während er im Mai noch fast 1,40 Dollar kostete, wurde er zum Jahresultimo bei 1,21 Dollar gehandelt. Belastend wirken sich nicht nur die gegenläufige Geldpolitik der jeweiligen Notenbanken aus, sondern auch die boomende US-Konjunktur sowie die Unsicherheit um die Präsidentenwahl in Griechenland.

Das Börsenjahr 2014 war von einem rasanten Auf und Ab an den Aktienmärkten geprägt. Der
deutsche Leitindex DAX knackte zwar im Juni erstmals die Marke von 10.000 Punkten, doch
später führten die schwächelnde Konjunktur und der Konflikt mit Russland um die Ukraine zu einem deutlichen Stimmungsknick: Mitte Oktober sackte der Index auf 8572 Punkte ab. Zum Jahresende ging es allerdings wieder aufwärts – Anfang Dezember verzeichnete das wichtigste deutsche Börsenbarometer mit 10.093 Punkten im Handelsverlauf zeitweise den höchsten Stand in
seiner Geschichte.

Einlagengeschäft

45 % der Deutschen bereitet die aktuelle Geldpolitik und die historisch niedrigen Anlagezinsen die größten Sorgen bei der privaten Ersparnisbildung. Das hat der Deutsche Sparkassen- und Giroverband festgestellt und in seinem Vermögensbarometer 2014 festgehalten.
Vor allem Menschen mit einem hohen monatlichen Nettoeinkommen oder überdurchschnittlichem Geldvermögen reagieren auf die aktuelle Niedrigzinsphase, indem sie eine Neujustierung ihrer Anlageprodukte vornehmen.

Eine Anlagemöglichkeit für alle Kunden ist das Fondssparen nach Plan mit der
Sparkassenfondsgesellschaft Deka: „So können unsere Kunden bei breiter Risikostreuung von den
umfangreichen Renditechancen an den internationalen Kapitalmärkten profitieren“, sagt Bernd Jung.

Die Kunden der Sparkasse Südliche Weinstraße vertrauen ihr weiterhin ihr Geld an: So ist das
Einlagengeschäft im vergangenen Jahr um 3,2 % auf rund 2,21 Mrd. Euro angestiegen.

Kreditgeschäft

Zuwächse sind im Kreditgeschäft sowohl mit den Privatkunden als auch mit den Firmenkunden zu
verbuchen. Das Kreditvolumen der Sparkasse Südliche Weinstraße belief sich 2014 auf über
1,76 Mrd. Euro. Das sind 73 Mio. Euro mehr als im Vorjahr.

Sehr deutlich fällt der Kreditzuwachs von über 8 % beispielsweise im Firmenkundengeschäft aus. Aufgrund der zufriedenstellenden Konjunktur 2014 und sicher auch des sehr niedrigen Zinsniveaus, gerade bei langfristigen Finanzierungen, war eine rege Investitionstätigkeit über alle Branchen hinweg festzustellen.

Regional wurde diese Entwicklung sicher auch durch die bevorstehende
Landesgartenschau 2015 in Landau begünstigt, die sich besonders auf Investitionen in bauliche
Maßnahmen positiv auswirkt.

Provisionsgeschäft

Eine wichtige Säule ist das Provisionsgeschäft, für das die Sparkasse als Mitglied der Sparkassen-
Finanzgruppe mit einer Reihe von Kooperationspartnern zusammenarbeitet: Partner sind die Versicherungskammer Bayern für das Lebens-, Renten- und Sachversicherungsgeschäft, die LBS Rheinland-Pfalz für das Bauspargeschäft, die Deutsche Leasing für das Leasinggeschäft sowie die DEKA und die LBBW für das Wertpapiergeschäft.

Während sich die Zahlen im Verbundgeschäft in etwa auf Vorjahresniveau bewegen, ist das
Immobilienvermittlungsgeschäft leicht rückläufig: „Die Immobiliennachfrage in der Region ist
aufgrund der fortwährenden Niedrigzinsphase nach wie vor sehr hoch“, führt Bernd Jung aus.
„Wenn das Angebot an Immobilien entsprechend hoch wäre, könnten wir deutlich mehr Objekte
vermitteln.“

Besonders erfreulich sei die Entwicklung im Bauspargeschäft konstatiert Jung: Mit einer Gesamtbausparsumme von 89,9 Mio. Euro wurde das im Vorjahr noch leicht rückläufige Ergebnis um 17,2 % gesteigert. „Wir konnten unseren Kunden im 1. Quartal einen besonders renditestarken Tarif bieten, der angesichts der fortwährenden Niedrigzinsphase auf große Nachfrage gestoßen ist“, sagt er.

Ebenfalls der Niedrigzinsphase, aber teilweise auch der aktuellen Garantiezinsdiskussion
geschuldet, sind die „ausgezeichneten“ Zahlen im Lebensversicherungsgeschäft: Mit fast 30 %
Zuwachs gegenüber dem Vorjahr und einer Gesamtversicherungssumme von 33,5 Mio. Euro
hat die Sparkasse Südliche Weinstraße den positiven Trend der vergangenen Jahre fortgesetzt.

Ertragslage

„Wir können auf das Geschäftsjahr 2014 mit Zufriedenheit zurückblicken“, sagt der
Vorstandsvorsitzende Bernd Jung. Der Jahresüberschuss beläuft sich erneut auf 9 Mio.
Euro. Für das solide Wirtschaften der Sparkasse spräche auch die Aufwands-Ertrags-Relation, die
bei 60,4 (Vorjahr 60,4) liege, erklärt Jung.

Damit bleibe sie weiterhin deutlich unter der durchschnittlichen Aufwand-Ertrag-Relation von 64,6 (Vorjahr: 63,9) der rheinland-pfälzischen Sparkassen. Der Wert 60,4 gibt an, dass die Sparkasse für 1 Euro Ertrag einen Betrag von 60,4 Cent aufwendet.

Die Sparkasse ist einer der großen Steuerzahler im Landkreis Südliche Weinstraße und in der
Stadt Landau. Die Gewerbesteuern bewegen sich auch 2014 in der Größenordnung von 2013, als
über 4 Mio. Euro an Gewerbesteuer fällig waren.

Engagement für die Region

„Bei uns heißt reden: machen.“ Mit dieser Botschaft hat die Sparkasse Südliche Weinstraße im Februar 2014 ihre Imagekampagne „Wir sprechen südlich“ eröffnet, die sowohl von
Kunden, als auch von Nichtkunden positiv aufgenommen worden sei. Und „gemacht“
wurde bei der Sparkasse Südliche Weinstraße 2014 einiges:

Mit über 1 Mio. Euro an Spenden und Sponsoring hat die Sparkasse Südliche Weinstraße wieder das gesellschaftliche, sportliche und kulturelle Leben in der Region unterstützt. Ein Betrag, der an
Vereine und Institutionen im Landkreis Südliche Weinstraße, in der Stadt Landau und in der Stadt Edenkoben geflossen ist.

Nach einem erfolgreichen Auftakt 2013 wurde die 2. Sparkasse-SÜW-Tour ausgerichtet. Neu 2014: Das Radrennen wurde um ein Volksradfahren und ein buntes Volksfest auf dem Neuen
Messeplatz erweitert.

Beispielhaft für zahlreiche Veranstaltungen mit und für Kunden steht das Sparkassen-
Forum mit RTL-Kriegsreporterin Dr. Antonia Rados, das im Oktober zahlreiche Gäste in die restlos ausverkaufte Jugendstil-Festhalle gezogen hatte.

Personalnachrichten

„Die Sparkasse Südliche Weinstraße ist ein attraktiver und familienfreundlicher Arbeitgeber“, so Jung.
Deshalb habe sie sich nach der Auszeichnung im Zuge des Audits Beruf und Familie im Dezember
2013 im vergangenen Jahr verstärkt der Vereinbarkeit von Privat- und Berufsleben
gewidmet: „Ein Unternehmen ist für Familienmenschen nur dann als Arbeitgeber
interessant, wenn sich Beruf und Familie im Einklang unter einen Hut bringen lassen“, so
Bernd Jung zu den Hintergründen dieser Auszeichnung.

2014 beschäftigte die Sparkasse Südliche Weinstraße 469 Mitarbeiter. Die Personalkosten
beliefen sich auf 26,4 Mio. Euro. Zu den Mitarbeitern zählen die 35 Auszubildende und
Studenten. Nach wie vor setzt die Sparkasse bei der Ausbildung auf ihre Doppelqualifikation:
Neben dem Beruf des Bankkaufmannes erlernen die Sparkassen-Azubis auch den Beruf des
Versicherungsfachmannes.

Die Studenten absolvieren den Praxisteil ihres Studiums in der Sparkasse und die Theorie an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg in Mannheim und Karlsruhe.

Ausblick

2015 wird nicht nur für die Stadt Landau mit der Landesgartenschau ein ganz besonderes Jahr,
sondern auch für die Sparkasse Südliche Weinstraße. Zum einen dürfen Vorstand und
Mitarbeiter den 25. Jahrestag des Zusammenschlusses der 3 Vorgängersparkassen
im Landkreis Südliche Weinstraße, in Landau und in Edenkoben im Jahr 1990 feiern. Zum anderen
ist die Sparkasse Südliche Weinstraße Exklusivpartner der Landesgartenschau. Auf der
Sparkassenbühne mit über 1.000 Sitzplätzen wird ein tägliches Programm mit einer Reihe von
Großereignissen geboten.

Die Sparkasse errichtet temporär am östlichen Eingang zum Landesgartenschau-Gelände eine
weitere SB-Geschäftsstelle. Mit der weiteren, 2014 errichteten SB-Filiale am Landauer
Hauptbahnhof zählt die Sparkasse dann 14 solcher Selbstbedienungseinheiten. Auch bei den
35 personenbesetzten Geschäftsstellen bleibt die Sparkasse am Ball. 2015 wird die Niederlassung
in Annweiler auf den neuesten Stand gebracht. (red)

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