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Bellheim: Verfasser der Petition zur Außengruppe des Pfalzklinikums: „Nur potenzielle Straftäter sind gemeint“

5. März 2017 | Kategorie: Kreis Germersheim
Screenshot Online-Petition.

Screenshot Online-Petition.

Bellheim – Der Bellheimer, der eine Online-Petition wegen der betreuten Wohngruppen des Pfalzklinikums in Bellheim initiiert hat, fühlt sich falsch verstanden und hat seine Beweggründe konkretisiert.

Die Petition hatte er als Reaktion auf den Todesfall eines jungen Mannes ins Netz gestellt. Der 22-Jährige war von einem 33-Jährigen aus der Wohngruppe in der Rülzheimer Straße mit einem Messer getötet worden. Im Gespräch mit dem Pfalz-Express sagte der Verfasser, seine Petition betreffe ausschließlich potenzielle Straftäter oder psychisch Kranke mit Aggressionspotenzial. Niemals habe er Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen allgemein diskriminieren wollen. Möglicherweise sei die Begründung in der Petition etwas missverständlich formuliert gewesen.

Die wurde nun auch geändert. Dort ist nun zu lesen: „Begründung: Weil einem Menschen, der noch sein ganzes Leben vor sich hatte, seine Chancen buchstäblich gestohlen wurden. Hiermit werden alle zuständigen Behörden und Pflegedienstleitung gebeten, sich intensiver um eine Kontrolle solcher Personen zu kümmern! Ich möchte erwähnen, das es mir ausschließlich nur um Personen geht, die nicht nur sich selbst sondern auch andere gefährden!“

In der Umgebung der Wohngruppe lebten auch Familien mit Kindern, sagt der Bellheimer, und es sei nicht das erste Mal, dass es zu Vorfällen gekommen sei. Die Kontrollen der Klinik seien völlig unzureichend. Auch mit den Nachbarn habe nie jemand gesprochen oder einmal nachgefragt, wie es mit den in der Außengruppe Lebenden klappe.

Er selbst habe mit dem mutmaßlichen und extrem rechtsradikal eingestellten Täter im selben Haus gewohnt. Der Mann sei bedrohlich gewesen, man habe sich von Anfang an vor ihm gefürchtet.

Der Petitions-Verfasser selbst sieht sich Repressalien ausgesetzt: Seitdem die Petition im Netz steht und darüber in der Presse berichtet worden sei, werde er beschimpft und bekomme Hass-Mails. Eine Zeitung habe sogar seinen vollen Namen abgedruckt, ohne vorher zu fragen. (cli)

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