Donnerstag, 18. April 2024

Belastete Eier: Kritik aus Deutschland an niederländischen Behörden

4. August 2017 | Kategorie: Nachrichten, Wirtschaft
Foto: dts Nachrichtenagentur

Foto: dts Nachrichtenagentur

Berlin  – Im Skandal um mit dem Insektizid Fipronil belastete Eier wird in Deutschland Kritik an der Arbeit niederländischer Behörden laut.

Der europaweit größte Eier-Zertifizierer KAT beklagt die schleppende Zusammenarbeit: „Der Datenfluss aus den Niederlanden lässt deutlich zu wünschen übrig“, sagte Friedrich-Otto Ripke, Vorsitzender des Vereins für kontrollierte alternative Tierhaltungsformen (KAT), der „Neuen Osnabrücker Zeitung“. „Man muss überprüfen, ob so ein Verhalten überhaupt europarechtskonform ist.“

Laut Ripke haben die Behörden aus dem Nachbarland nach wie vor keine Liste potenziell betroffener Betriebe freigegeben. Dem Eier-Zertifizierer KAT gehören europaweit 2.200 Legehennenbetriebe an, fast jedes Ei in deutschen Supermärkten kommt aus einem KAT-zertifizierten Betrieb.

Die nordrhein-westfälische Landwirtschaftsministerin Christina Schulze Föcking (CDU) forderte unterdessen die niederländischen Behörden auf, endlich alle Untersuchungsergebnisse vorzulegen. „Sobald das der Fall ist, werden wir ergänzend zu den Regeluntersuchungen entsprechende Untersuchungen veranlassen und belastete Waren zurückrufen.“

Eier, auf denen sich ein veröffentlichter Stempelaufdruck finde, sollten im Restmüll entsorgt oder zum Geschäft zurückgebracht werden, so die CDU-Politikerin. „Dies gilt für alle, insbesondere aber für Kinder und ältere Menschen.“

Nach Angaben des Bundeslandwirtschaftsministeriums sind mindestens drei Millionen kontaminierte Eier aus den Niederlanden nach Deutschland geliefert worden, ein großer Teil davon sei in den Handel gelangt. Mindestens elf Bundesländer sind betroffen.

„Nach Einschätzung des zuständigen Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) besteht nach derzeitigem Stand des Wissens durch den Verzehr von belasteten Hühnereiern keine konkrete Gesundheitsgefährdung für Verbraucher“, so das Ministerium. „Für die besondere empfindliche Verbrauchergruppe Kinder ist ein gesundheitliches Risiko nicht völlig auszuschließen.“ (dts Nachrichtenagentur)

Print Friendly, PDF & Email
Zur Startseite

Abonnieren Sie auch unseren Pfalz-Express-Kanal bei YouTube

Diesen Artikel drucken Diesen Artikel drucken

Kommentare sind geschlossen