Bald drei Elektroautos im Bad Dürkheimer Kreisfuhrpark: Öffentliche Ladesäule geplant

25. Juli 2017 | Kategorie: Kreis Bad Dürkheim
Das E-Auto der Energieagentur tankt bei der Kreisverwaltung (v.li.): Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld, Sabine Nicklas und Isa Scholtissek (beide Regionalbüro Mittelhaardt & Südpfalz, Energieagentur), Thomas Pensel, Geschäftsführer der Energieagentur Rheinland-Pfalz. Foto: kv-düw

Das E-Auto der Energieagentur tankt bei der Kreisverwaltung (v.li.): Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld, Sabine Nicklas und Isa Scholtissek (beide Regionalbüro Mittelhaardt & Südpfalz, Energieagentur), Thomas Pensel, Geschäftsführer der Energieagentur Rheinland-Pfalz.
Foto: kv-düw

Bad Dürkheim. „Wir fahren mit Strom“. Dieser Aufkleber prangt auf den Türen der elektrischen BMWs, die seit vergangenem Jahr zu den Dienstfahrzeugen der Bad Dürkheimer Kreisverwaltung gehören.

Und gerne von den Mitarbeitern gefahren werden: Fast täglich werden sie gebucht. Ebenso ist das Regionalbüro Mittelhardt & Südpfalz der Energieagentur Rheinland-Pfalz, das seinen Sitz im Kreishaus hat, seit kurzem elektrisch unterwegs: Ein Renault Zoe life steht vor dem Haus parat.

Aufgeladen mit Strom der Kreisverwaltung, den sie kostenlos zur Verfügung stellt. Die Ladestation kann exklusiv nur von der Energieagentur RLP genutzt werden. Es ist jedoch geplant, gegenüber des Hauseingangs eine öffentliche Ladesäule für Jedermann einzurichten, gemeinsam mit den Stadtwerken Bad Dürkheim.

„Das Thema Elektromobilität ist ein Zukunftsthema“, sagt Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld. „Noch lohnt es sich nicht auf langen Strecken, was vor allem an der fehlenden Schnellladeinfrastruktur liegt. Aber gerade für Stadtfahrten sind Elektroautos eine gute, leise und umweltfreundliche Alternative.“

Für diese Kurzstrecken, die Mitarbeiter der Kreisverwaltung im Kreisgebiet oft zurücklegen müssen, sind die BMW i3 bestens geeignet.

„Wir haben daher einen Teil unseres Fuhrparks umgestellt.“ Einen BMW i3 hat der Kreis seit Januar 2016, einen weiteren seit März 2017.

Ein dritter soll im August hinzukommen. 230 Kilometer packen diese Autos rein elektrisch. Für den Notfall gibt es einen kleinen Benzintank, um die Akkus aufzuladen, damit wären insgesamt 400 Kilometer möglich.

Ideal ist es jedoch, wenn dieser nicht zum Einsatz kommen muss. Daher fahren für längere Strecken noch zwei BMW Active Tourer Hybrid im Fuhrpark des Kreises. Alle Fahrzeuge werden in der Tiefgarage der Kreisverwaltung über einen regulären Stromanschluss geladen.

Auch die Energieagentur ist seit Juli elektrisch unterwegs. Da sie als Ansprechpartner nicht nur für Kommunen und Unternehmen im Kreis Bad Dürkheim, sondern auch in den Kreisen Südliche Weinstraße und Germersheim zuständig ist, ist der ÖPNV nicht immer das Fortbewegungsmittel der Wahl für die zwei Mitarbeiterinnen.

„Das neue Elektroauto, das wir in Bad Dürkheim stationiert haben, wird auch von weiteren Kolleginnen und Kollegen genutzt“, so Thomas Pensel, Geschäftsführer der Energieagentur Rheinland-Pfalz GmbH. „Wir freuen uns natürlich, wenn viele Kommunen, wie auch der Landkreis Bad Dürkheim, ihre Fuhrparks auf E-Fahrzeuge umstellen – und am besten die Fahrzeuge mit Strom aus erneuerbaren Energiequellen tanken.“

Insgesamt ist die Verbreitung von Elektrofahrzeugen im Landkreis noch dünn: Von 118.000 gemeldeten KFZ sind 91 reine Elektrofahrzeuge und 187 Hybrid.

„Damit sich Elektrofahrzeuge bei uns weiter etablieren, ist es wichtig, ein einheitliches Netz von Ladesäulen zu haben“, sagt Landrat Ihlenfeld. Genau dieses Themas hat sich die Energieagentur Rheinland-Pfalz seit Januar verstärkt angenommen.

Verschiedene Kommunen und Werke aus dem Pfälzerwald – darunter auch sechs aus dem Landkreis Bad Dürkheim – haben zum einen mit koordinierender Unterstützung durch die Energieagentur gemeinschaftliche Förderanträge für die Anschaffung von E-Autos und Ladesäulen beim Bund gestellt.

Zum anderen wurden bei verschiedenen Workshops die Möglichkeiten von Ladesäulen-Technik und -abrechnungssystemen mit Fachleuten und den Zuständigen aus den Kommunen beziehungsweise Stadt- oder Gemeindewerken diskutiert und sich auch hier auf ein gemeinsames Vorgehen verständigt.

„Eine möglichst einheitliche Ladeinfrastruktur macht es für den E-Autofahrer bequem und bringt letztlich auch Preisvorteile, da die Fahrer einen festen Vertrag mit einem Anbieter schließen und in der Region nicht „fremdtanken“ müssen, wofür die Anbieter höhere Strompreise berechnen“, so Isa Scholtissek vom Regionalbüro Mittelhaardt & Südpfalz der Energieagentur.

Wie viele öffentliche Ladesäulen es bisher im Kreis gibt, lässt sich nicht genau sagen, da diese nirgendwo gemeldet werden müssen. Laut Internetplattform „goingelectric.de“ gibt es im Landkreis insgesamt neun öffentliche „normale“ Ladestationen bis 22kW.

Hier dauert das Aufladen je nach Akku mehrere Stunden. Und nur drei Schnellladesäulen mit Starkstrom, bei denen in 30 Minuten der Tank schon gut gefüllt ist. Beantragt wurden weitere zehn Ladestationen und vier Schnellladesäulen, so die Webseite.

Auch die Stadtwerke Bad Dürkheim haben im Rahmen des gemeinschaftlichen Förderantrags beim Bund die Förderung einer öffentlichen Ladesäule beantragt, insgesamt planen sie sogar, vier Ladesäulen im Stadtgebiet Bad Dürkheim zu errichten. Eine davon, eventuell mit zwei Ladepunkten, soll auf dem Kreisgelände direkt gegenüber des Eingangs gestellt werden. (kv-düw)

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