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Bad Bergzabern: Starker Auftritt von Ministerpräsidentin Dreyer und Alexander Schweitzer – SPD setzt auf „Malu“

10. März 2016 | Kategorie: Kreis Südliche Weinstraße, Politik regional, Regional
Alexander Schweitzer, SÜW-und VG-Kandel-Abgeordneter und Fraktionschef im Landtag, eröffnete und schloss die Veranstaltung. Fotos: pfalz-express.de/Licht

Alexander Schweitzer, SÜW-und VG-Kandel-Abgeordneter und Fraktionschef im Landtag, eröffnete und schloss die Veranstaltung.
Fotos: pfalz-express.de/Licht

Bad Bergzabern – Standing Ovations, Malu-Schilder, donnernder Applaus für eine kämpferische und zur Hochform aufgelaufenen Ministerpräsidentin: Der Wahlkampfauftritt von Malu Dreyer in Bad Bergzabern war vermutlich einer ihrer stärksten – und das Publikum stand geschlossen hinter ihr.

Schon vor ihrem Auftritt gab es rundum nur Lob: Alexander Schweitzer, SÜW-und VG-Kandel-Abgeordneter und Fraktionschef im Landtag (der ebenso entschlossen auftrat), der Bundestagsabgeordnete Thomas Hitschler, Landrätin Theresia Riedmaier – für sie alle ist „ihre Malu“ alternativlos für Rheinland-Pfalz.

Schweitzer sieht sich in seiner Position natürlich ebenso und witzelte über das Wahlplakat seines CDU-Konkurrenzkandidaten, der „für einen starken Mann in Mainz“ plakatiert habe.

Dass dieser starke Mann Schweitzer selbst ist, daran gab es für ihn selbst und auch im Publikum keinerlei Zweifel.

Hitschler, Riedmaier, Schweitzer, SPD

Die Landrätin sieht in der Ministerpräsidentin sogar – “obwohl jünger“ – ein Vorbild: „Malu Dreyer ist klug, warmherzig und durchsetzungsstark – die Beste für unser Land.“

Auch Ex-Ministerpräsident Kurt Beck war da und zollte seiner Nachfolgerin im Amt genauso heftig Beifall wie der ganze Saal mit rund 500 Menschen.

Dabei waren auch etwa 50 Flüchtlinge, die in Bad Bergzabern eine neue Heimat gefunden haben und die aus Begeisterung für die Ministerpräsidentin sogar ihre Kinder mit „Malu-“Schildern“ ausgestattet hatten.

Malu Dreyer BZA

Tatsächlich hat es die rheinland-pfälzische SPD geschafft, kurz vor den Wahlen mit der CDU gleichzuziehen.

In neuesten Umfragen liegen beide Parteien bei etwa 35 Prozent – Jubel in der Partei wegen der beispiellosen Aufholjagd, denn vor einigen Wochen lag die CDU noch mit fünf Prozentpunkten vorn.

Dreyers Rede ähnelte naturgemäß der in Jockgrim (hier nachzulesen), die Themen logischerweise dieselben: Gebührenfreie Bildung (“auch künftig für die Meister-Prüfung“), Weitblick im demografischen Wandel („Pflegestützpunkte gibt es nur Rheinland-Pfalz“), wirtschaftlicher Erfolg von Rheinland-Pfalz („bundesweit drittniedrigste Arbeitslosenquote“), Schulden weiter reduzieren, mehr Lehrer und mehr Polizei, mehr Geld für Straßen („500 Millionen für Landesstraßen in der nächsten Legislaturperiode“), flächendeckender Breitbandausbau („bis 2018“). „Meister“ und „Master“ sollen ansehnlich gleichgestellt werden.

„Schweinerei“

Zur Thema Rheinbrücke steigerte sich Malu Dreyer im Vergleich zu Jockgrim noch: War es dort „eine Frechheit“, was die CDU über die angebliche Verzögerungstaktik der Landesregierung verbreite, nannte es Dreyer nun deftig eine „Schweinerei“.

Bis zur letzten Sekunde werde man kämpfen um jede Stimme, rief Dreyer in den Saal. Dass man mit der CDU nun gleich gezogen sei, zeige, dass die SPD das bessere Konzept habe.

Malu Dreyer, pfalz-express.de

„Rassisten und Rechtsradikale“

Für die AfD haben sowohl Dreyer als auch Schweitzer lediglich Verachtung übrig. Man kämpfe auch darum, dass die Partei nicht in den Landtag einziehe, bekräftigten beide – was angesichts der Umfragen, die die AfD derzeit bei 9 Prozent verorten, recht aussichtslos scheint.

Man spricht nicht mit der AfD – wohl aber über sie. Dreyer fand drastische Worte: Die Partei habe sich nach ihrer Spaltung (Weggang von Bernd Lucke als Vorsitzender) radikalisiert, sehe sich an der Seite von Pegida, werde von Rassisten und Rechtsradikalen angeführt. Bei Kundgebungen sei „widerwärtiges Nazi-Geschrei“ zu hören.

„Bieder erscheinende Kreistagsmitglieder“ würden insgeheim die radikalen Thesen der Partei mittragen, „sonst wären sie nicht mehr in dieser Partei“, sagte die Ministerpräsidentin.

Ihre Weigerung, mit Vertretern der AfD zu sprechen (Beispiel SWR-Elefantenrunde), finden 66 Prozent der Rheinland-Pfälzer nicht gut – Malu Dreyer ficht das nicht an.

Sie stehe zu ihrer Meinung, den „Rechtspopulisten kein Forum zu bieten“ und sie dadurch noch bekannter zu machen.

Malu Dreyer Bad Bergzabern Schweitzer Beck Hitschler

Flüchtlinge: Haben alles im Griff

Was die Flüchtlinge in Rheinland-Pfalz angehe, habe man alles im Griff, so Dreyer.

Rheinland-Pfalz sei das einzige Bundesland, in dem alle Flüchtlinge mit Fingerabdrücken registriert seien: „Es gibt hier keinen, von dem wir nicht wissen, wer er ist und wo er sich aufhält.“

Alexander Schweitzer schloss die Veranstaltung mit einer letzten Wahlaufforderung: Er eigne sich nicht als Vorsitzender einer kleinen Fraktion, sagte Direktkandidat des Wahlkreises 49, indem er seine über 2 Meter Körpergröße ins (Wort)Spiel brachte: „Wählen Sie SPD!“ (cli)

Malu Dreyer Bad Bergzabern

SPD Malu Dreyer

SPD SÜW

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