Samstag, 20. April 2024

Auwälder als Wildnisgebiete: Martin Brandl befürchtet Wiederaufflammen der Stechmückenplage

13. April 2015 | Kategorie: Kreis Germersheim, Politik regional

Plagegeister: Die „KABS“ kämpft Jahr für Jahr dagegen an.
Foto: dts Nachrichtenagentur

Kreis Germersheim – Welche Folgen hat die Herausnahme von 940 Hektar Auwaldfläche aus der forstlichen Nutzung für die Menschen in der Südpfalz? Zu dieser Frage hat der Landtagsabgeordnete Martin Brandl (CDU) hat bei der Landesregierung mit einer Kleinen Anfrage nachgehakt.

Die Landesregierung antworte knapp, so Brandl: „Alle Vorhaben beziehen sich ausschließlich auf Flächen im Eigentum des Landes Rheinland-Pfalz. Auswirkungen auf die Kommunen sind daher nicht zu erkennen.“

Die konkrete Frage nach einer weiterhin konsequenten Bekämpfung von Stechmücken durch die Kommunale Aktionsgemeinschaft zur Bekämpfung der Schnakenplage (KABS) beantworte die Landesregierung so: „Auswirkungen auf das Management von Stechmücken sind nicht gegeben.“

Brandl bezweifelt, dass das so einfach ist. Bereits in der Plenarsitzung Mitte März hatte er seine Bedenken angemeldet. „Der Wald ist für die Menschen in unserer Heimat ein unverzichtbarer Ort der Naherholung“, sagt der Abgeordnete. „Dafür ist es ganz wichtig, dass wir die Qualität der Rheinauen, so wie sie im Moment sind, dauerhaft auch für die Menschen und die Natur erhalten.“

Wenn ganze 940 Hektar Auwald nun sich selbst überlassen würden, entfielen sie über kurz oder lang für diesen Zweck. Auch die Bekämpfung der Stechmücken müsse geklärt werden. „Erst seitdem die KABS in unserer Region systematisch die Stechmückenplage bekämpft, ist es hier auszuhalten.“

Ein Rückschritt zu Zuständen vor der großflächigen Stechmückenbekämpfung wäre eine Zumutung und würde die Lebensqualität massiv schädigen. „Gerade wenn der Zugang durch das Verlegen von Wegen und ähnliches entsprechend erschwert wird,ist die individuelle Bekämpfung gerade der Schnakenlarven in den Gebieten sehr viel schwieriger als im Moment.“

Ganz so isoliert, „wie die Landesregierung 940 Hektar Auwald-Wildnis betrachtet“, sei dieses Vorhaben gewiss nicht. Brandl fordert die Landesregierung auf: „Sprechen Sie mit den Kommunen!“  (red)

 

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