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Aufgeladene Stimmung in „Erbenheim“: Dorfbewohner fühlen sich ungerecht behandelt

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Im illegal aufgestellten Zelt hatte des Bürgermeisters Sohn ein Boot zur Reparatur. Eine solche Sonderbebauung ist nicht zulässig und war so mit der Verpächterin auch nicht abgesprochen.
Foto: privat

Kleine Dorfzwistigkeiten gibt es immer mal wieder, aber im beschaulichen Dörfchen Erbenheim (Namen geändert) im Landkreis Bad Dürkheim, gehen die Emotionen schon sehr hoch und das seit einigen Jahren. Bürgermeister Alwin  Bliesner (Name geändert) ist nicht von allen gut gelitten- drei Erbenheimer  sind besonders unzufrieden mit ihrem Dorfoberhaupt.

Da geht es bei dem Einen, nennen wir ihn Siegfried Blum, um das Erbenheimer  Bürgerhaus. Wir befinden uns im Jahr 2009. Herr Blum fühlte sich durch den Lärm, dem er als  direkter Nachbar beständig ausgesetzt  gewesen sei, mehr als belästigt.  Doch fand er im Dorfchef keine Hilfe: „Ich rief ihn wenn es laut war an und konnte ihn 2- oder 3-mal erreichen, ansonsten ging er nicht ans Telefon oder war nicht zu Hause. Er war weder vor Ort bei mir noch wurde es leiser, nachdem ich ihn angerufen hatte.“

Blum vermutet, dass der Bürgermeister 2010 die Hand im Spiel gehabt habe, als ein Parkzettel an seinem Auto wegen „Parken gegen die Fahrtrichtung“ angebracht worden war:  „Seit 25 Jahren wird in unserer Seitengasse  so geparkt – alle anderen, die verkehrswidrig parkten, hatten keinen Strafzettel“, moniert Blum. Bliesner habe verbreitet, dass Blum den Ordnungsbeamten bedroht habe, worauf dieser den Strafzettel ausgestellt habe. Blum beantragte  daraufhin eine Unterlassungserklärung, berief sich auf Zeugen, die zum Teil den Rückzieher machten, weshalb die Klage abgelehnt wurde. Ein Parkverbot  für die ganze Straße, welches der Bürgermeister installieren wollte, habe Blum abwenden können.

Das Bürgerhaus könne mittlerweile nicht mehr privat vermietet werden, „da die Sache vor Gericht ausgetragen werden musste“, bedauert Blum.

Bliesner  habe mit einem Bürger und Gemeinderatsmitglied ein Gerichtsverfahren wegen falscher Aussagen gehabt, bei dem er sich am 10.12.2013 vergleichen musste. Dabei geht es auch um einen obskuren Drohbrief („Zieh dich warm an, E.“), der im Vorfeld des Gerichtsverfahrens bei dem Gemeinderatsmitglied eingegangen war. Das Ziel sei es, so war darin zu lesen, das Mitglied aus dem Gemeinderat zu entfernen.

Seit 3 Jahren laufe auch ein Verfahren wegen widerrechtlich im Außenbereich – (Umweltschutzgebiet) aufgestellter Gebäude. Bei diesem Verfahren habe Bliesner „sein Amt genutzt um die Sache rauszuschieben“.  Die Sache mit den Verpächtern  sei eskaliert. Angeblich soll Herr Bliesner auf Verpächterin Rebecca Mauer mit einem Wingertpfahl losgegangen sein, weil sie ihn auf ihrem eigenen Grundstück fotografieren wollte.

Die Vorwürfe erboster Bürger dürften dem Bürgermeister  gerade im Vorfeld der Kommunalwahlen, schwer aufstoßen. Dass die Drei aus ihrem Herzen keine Mördergrube machen wollten, sei ihnen nachzusehen. Alle  Drei hoffen nun auf einen Wandel in der Gemeindepolitik, ob mit oder (wahrscheinlich am Liebsten ohne) Bliesner. (desa)

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Die Koppel: Sie diente nicht in erster Linie als Weidefläche, sondern wurde mit diversen Bauten bestückt.
Foto: privat

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Diese Bürgerin plädiert für eine andere Politik in neuer Besetzung.
Foto: red

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