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Arschloch-Satz von CDU-Generalsekretär Peter Tauber: Facebook-Kommentator gekränkt – „Je suis Arschloch“

4. Januar 2016 | Kategorie: Nachrichten, Politik
Scheut keine Auseinandersetzung auch mit deftigen Worten: CDU-Generalsekretär Dr. Peter Tauber (CDU) Foto: pfalz-express.de/Licht

Scheut nicht die Auseinandersetzung auch mit deftigen Worten: CDU-Generalsekretär Dr. Peter Tauber.
Foto: pfalz-express.de/Licht

CDU-Generalsekretär Peter Tauber ist in aller Munde: Seine Antwort auf einen Kommentar auf seiner Facebook-Seite: Sie sind ein Arschloch 🙂 (mit Smiley).

Der so angespochene Mann hatte einen Post auf Taubers Facebook-Seite geschrieben: „Herr Tauber, verfügen Sie über nähere Informationen wie lange die Kanzlerin schon unter Geisteskrankheit leidet? Wenn ja, wie lange lässt man Merkel noch Politik gegen das deutsche Volk machen?“

Taubers Antwort ist inzwischen wohlbekannt – der Politiker erhält viel Anerkennung für seine knackige Antwort, aber auch Kritik.

Der Kommentator, wohl ein eingefleischter sogenannter „Merkel-Hater“ (hater=Hasser, Anm.d.Red.) , hatte zuvor wiederholt auf Taubers Facebook-Seite wütend und unschön gegen Merkel und die Europäische Union gewettert. Irgendwann wurde das dem CDU-Politiker wohl zu viel.

Peter Tauber Arschloch

Screenshot Facebook-Seite Peter Tauber (bearbeitet).

Seine harsche Antwort verteidigte er gestern: „Auf Facebook tummeln sich so viele dumme Menschen, die andere wegen ihrer Meinung herabwürdigen, die rechtsradikalen Dreck und antisemitische Hetze verbreiten. Ich finde, man sollte solche Kommentare nicht löschen oder gar verbieten. Das bringt nichts. Diese Menschen denken mit ihren kranken Hirnen ja leider weiter so einen Mist.

Man muss Ihnen sagen was sie sind: Nazis, Antidemokraten und mancher von denen ist schlichtweg ein Arschloch. So wie dieser Typ, dem ich das auf meiner Seite – also hier – gesagt habe. Ich finde, wir sollten alle dieses Jahr dem Streit mit diesen Leuten nicht aus dem Weg gehen, sondern ihn annehmen“, schrieb Tauber unter anderem.

Die Reaktion seines Kontrahenten: Er habe der Kanzlerin nie Geisteskrankheit unterstellt. Er habe aber in vielen Beiträge und Blogs Aussagen zu Merkels Geisteszustand gelesen. Diese Infos fände man durch googlen.
Auch US Präsidentenkandidat Trump habe ja öffentlich verkündet, dass Merkel geisteskrank sei.

Tauber solle hier besser hinterfragen, „warum so viele Politiker, aber auch Fachleute, Wissenschaftler, Ökonomen und Normalbürger an Merkels geistigen Zustand zweifeln und erst diese Leute einmal darauf ansprechen bevor er verunsicherte und besorgte Bürger angreift.“

Als Antwort auf die Titulierung des CDU-Generalsekretärs änderte der Mann sein Profilbild bei Facebook: „Je suis Arschloch“ ist dort jetzt zu sehen.

 

Tauber Arschloch Gegenreaktion

Screenshot Facebook-Seite des Kommentators (bearbeitet).

Reaktionen

Mit seiner scharfen Attacke auf den Facebook-Nutzer hat Tauber ein unterschiedliches Echo ausgelöst. „Man muss sich nicht alles gefallen lassen“, sagte SPD-Bundesvize Ralf Stegner dem „Handelsblatt“. Tauber habe daher Recht, „wenn er so deutlich reagiert und Leute als das benennt, was sie sind.“

Er finde es richtig, so Stegner, sich mit solchen Leuten „in aller Härte“ auseinanderzusetzen. „Das tue ich gelegentlich auch“, fügte der SPD-Politiker hinzu. „Ich übergebe auch manche Kommentare an die Staatsanwaltschaft oder ich sperre Facebook-Nutzer, die unerträgliche Hetze verbreiten.“

Zurückhaltend reagierten die Grünen. Fraktionsvize Konstantin von Notz äußerte zwar „ein Stück weit Verständnis“ für Taubers drastische Reaktion.

Allerdings warne ich davor, sich grundsätzlich auf ein Niveau mit Pöblern, Hetzern und Kriminellen zu begeben“, sagte von Notz. Dabei gehe es nicht darum, zugespitzte und manchmal harsche Diskussionen und Kommentare zu verhindern. Die brauche es in einer offenen Gesellschaft.

„Es geht darum, dass klar strafrechtlich relevante, rassistische und beleidigende `Hate Speech` keinen Platz in unserer Gesellschaft haben darf – dies gilt für CSU-Bierzelte, AfD-Parteitage und eben auch Online-Netzwerke.“

Stegner wiederum forderte eine Debatte über das Thema Anonymität im Netz. „Für mich ist es nicht hinnehmbar, wenn sich Leute unter Fake-Namen in Diskussionen einmischen.“

In einer Demokratie gelte das Recht auf freie Meinungsäußerung. „Damit ist aus meiner Sicht aber auch verbunden, seinen Namen und sein Gesicht zu zeigen – anders als in Diktaturen, in denen man Anonymität aus Selbstschutz braucht.“ (cli/dts Nachrichtenagentur)

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