Donnerstag, 25. April 2024

ARD-Vorsitzender droht mit tiefen Einschnitten ins Programm

16. März 2018 | Kategorie: Nachrichten

Foto: dts nachrichtenagentur

München – Der ARD-Vorsitzende UIrich Wilhelm hält eine Erhöhung des Rundfunkbeitrags für zwingend notwendig.

„Ein werthaltiges Angebot unter Beibehaltung der Qualität kann man nicht über Jahre ohne Teuerungsausgleich erhalten“, sagte er den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

„Wenn der Rundfunkbeitrag bei monatlich 17,50 Euro bleibt, müssen ARD, ZDF und Deutschlandradio tief in die Programme einschneiden.“

Ein Angebot, wie es die Öffentlich-Rechtlichen bisher anbieten, habe „seinen Preis“. Zugleich forderte Wilhelm den Aufbau einer gemeinsamen „Plattform der Qualitätsanbieter im Netz, an der sich die Öffentlich-Rechtlichen, die Verlage, aber auch kulturelle Institutionen wie Universitäten, Theater, Museen und viele andere beteiligen könnten“.

Eine solche Plattform solle idealerweise auf europäischer Ebene entstehen, „weil dafür eine Reihe rechtlicher Entscheidungen getroffen werden müssten: Kartellrecht, Urheberrecht, Telekommunikationsrecht.“ Wilhelm schwebt eine Lösung „in einem kleineren Rahmen“ vor, „etwa mit Deutschland und Frankreich als Start“.

Der ARD-Vorsitzende wiederholte seine Forderung, europäische Pendants zu Google und Facebook zu schaffen. Die öffentlich-rechtlichen Anstalten stünden als Partner eines solchen Projekts bereit.

Es sei erforderlich, da „die digitale Öffentlichkeit“ „privatisiert“ worden sei: „Sie ist im Besitz großer amerikanischer Plattformanbieter und unterliegt einer Rechtsordnung und Kultur, die nicht die unsere ist.

In den USA etwa ist Nacktheit etwas Schlimmeres als das Leugnen des Holocausts. Wir erleben, dass eine Algorithmus-Änderung bei Facebook über Nacht die Reichweite der Verlage halbiert, ohne dass mit ihnen zuvor geredet worden ist.“ (dts Nachrichtenagentur) 

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3 Kommentare auf "ARD-Vorsitzender droht mit tiefen Einschnitten ins Programm"

  1. Hans-Jürgen Höpfner sagt:

    Die Sache ist doch ganz einfach. Alle Sender am freien Wettbewerb teilnehmen lassen.

    Zwangsgebühr abschaffen. ARD, ZDF, NDR, MDR und all diese „Qualitätsmedien“ die so „sorgfältig recherchieren“ werden ja dann sicher ihren Markt finden. Es wird immer Menschen geben, die bereit sind für die „Wahrheit“ der öffentlich Rechtlichen zu bezahlen, wenn auch nicht mehr so viele.

    Es liegt also alles in den Händen der Macher dieser Sender, ob sie dann unter Brücken schlafen, oder ihre Kinder weiter auf Schweizer Privatschulen schicken können.

    Das nennt man übrigens Marktwirtschaft.

  2. Hans-Jürgen Höpfner sagt:

    Der öffentlich-rechtliche Rundfunk in Deutschland schwimmt im Geld.

    Nach aktuellen Berechnungen der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der Rundfunkanstalten (KEF) werden ARD, ZDF und Deutschlandradio in der bis 2020 laufenden Beitragsperiode einen Überschuss von 544,5 Millionen Euro „erwirtschaften“!
    Sprich: Dem GEZ-Zwangsgeld-Zahler abnehmen.

  3. KlausMichael sagt:

    Warum muß die Programmqualität beschnitten werden? Warum nicht die überdimenionierten Gehälter der Intendanten? Noch schlimmer als die Politiker!
    Zitat:
    „Für mehr Transparenz wollte die MDR-Intendantin Karola Wille sorgen, als sie vor anderthalb Jahren ihr Amt antrat. Sie ging mit gutem Beispiel voran und legte in der „Bild am Sonntag“ ihr Gehalt offen. 275.000 Euro erhält sie pro Jahr. Ihre Pensionsansprüche steigen je nach Länge der Beschäftigung bis auf maximal 75 Prozent des Grundgehalts, was 17.000 Euro im Monat oder 204.000 Euro im Jahr entsprechen würde. …WDR-Intendant Tom Buhrow erhält 399.000 Euro im Jahr…367.000 erhält BR-Intendant Ulrich Wilhelm, und bei Lutz Marmor vom NDR sind es 348.000 Euro. Am Ende steht Thomas Kleist vom Saarländischen Rundfunk mit „nur“ 237.000 Euro.“