Anti-GroKo-Kampagne „Tritt ein, sag` Nein“: Seit SPD-Parteitag mehr als 1.800 Online-Beitrittsanträge

24. Januar 2018 | Kategorie: Nachrichten, Politik
Foto: dts nachrichtenagentur

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Berlin  – Seit dem SPD-Parteitag am vergangenen Sonntag, der mit knapper Mehrheit für die Aufnahme von Koalitionsverhandlungen mit der Union stimmte, haben die sechzehn sozialdemokratischen Landesverbände insgesamt mehr als 1.800 Online-Beitrittsanträge verzeichnet.

Das ergab eine Umfrage der Funke-Mediengruppe. Anträge, die über den Postweg an die Landeszentralen geschickt wurden, sind noch nicht enthalten. Sie werden in den nächsten Wochen ausgezählt.

Ein besonders großes Interesse, der SPD beizutreten, verzeichnet der Landesverband Nordrhein-Westfalen. 520 Mitgliedsanträge sind dort bis Dienstagmittag online eingegangen. Auch in Bayern haben sich etwa 220 Menschen um eine Mitgliedschaft beworben.

Es folgen Hessen mit annähernd 190, Berlin mit 170 und Baden-Württemberg mit rund 150 Beitrittsanträgen.

Die Entscheidung, ob ein Mitglied aufgenommen wird, liegt bei den jeweiligen Ortsvereinen, die vier Wochen Zeit haben, über die Aufnahme zu entscheiden.

Als Gegner einer Neuauflage der Großen Koalition werben derzeit verstärkt die Jungsozialisten (Jusos) für Parteieintritte. Die Jugendorganisation der SPD hofft, über den Mitgliederentscheid eine Große Koalition noch verhindern zu können.

Die letzte große Eintrittswelle verzeichnete die SPD nach der vergangenen Bundestagswahl im September 2017. Damals beantragten einen Tag nach der Wahl knapp 1.200 Menschen eine SPD-Mitgliedschaft.

Der ehemalige SPD-Parteichef Björn Engholm kritisierte die Anti-GroKo-Kampagne „Tritt ein, sag` Nein“ der Jusos. Engholm sagte der „Heilbronner Stimme“: „Die SPD war und ist keine Neinsager-Partei. Ihr Ziel ist doch nicht `Stolz und Selbstachtung`, denn Selbstbezogenheit ist kein Programm, sondern stellt das parteiliche Interesse über das Gemeinwohl.“

Auf die Frage, ob die Aktion gestoppt werden sollte, sagte Engholm: „Ich setze immer auf die Vernunft – auch die der Juso-Führung.“ Die Partei müsse sich auf ihren Kern besinnen. „Die SPD ist Dienstleister für die Gesellschaft, für ihre sozialen Belange, für kluge Innovation, für Friedfertigkeit und Frieden“, so der SPD-Politiker. (dts Nachrichtenagentur)

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7 Kommentare auf "Anti-GroKo-Kampagne „Tritt ein, sag` Nein“: Seit SPD-Parteitag mehr als 1.800 Online-Beitrittsanträge"

  1. Mutter sagt:

    Die SPD ist die einzige Partei, die Angst vor neuen Mitgliedern hat…

  2. Familienvater sagt:

    Dr. Konrad Adam auf Facebook Teil 1:
    22. Januar um 04:37 ·

    Die SPD, und nicht nur sie, beklagt sich über die Wähler, die ihr nicht mehr Vertrauen schenken wollen. Martin Schulz hat das eingeräumt, als er auf der missglückten Parteiversammlung in Bonn nach einer glaubwürdigen Politik, nach glaubwürdigen Vertretern und glaubwürdigen Programmen rief. Offenbar wollte er vergessen machen, dass er selbst ein Muster an Unglaubwürdigkeit und Eigennutz abgegeben hatte, als er sich und die Seinen im Brüsseler Parlamentsbetrieb aus öffentlichen Mitteln großzügig versorgte.

  3. Familienvater sagt:

    Dr. Konrad Adam auf Facebook Teil 2:
    22. Januar um 04:37 ·

    Seine Stellvertreterin, die in Bonn umjubelte Andrea Nahles, macht es nicht anders als er. Während sie den kleinen Männern und den kleinen Frauen eine kümmerliche Grundrente verspricht, die bei weniger als der Hälfte ihres letzten Erwerbseinkommens liegen soll, genießt sie selbst eine üppig bemessene Altersversorgung, zu der sie allerdings, anders als die kleinen Männer und die kleinen Frauen, keine eigenen Beiträge leisten muss. Sie macht es wie die Fromme Helene, die an die kleinen Leute den Rotwein ausschenken lässt, in dem sie selbst zuvor gebadet hat.

  4. Familienvater sagt:

    Dr. Konrad Adam auf Facebook Teil 3:
    22. Januar um 04:37 ·

    Links reden und rechts leben, das versteht die SPD unter sozialer Gerechtigkeit. Ihre Abgeordneten rühmen sich, die Rückkehr zur paritätischen Finanzierung der sozial genannten Krankenversicherung erreicht zu haben, und sprechen von einer Wohltat für die kleinen Leute – einer Wohltat, von der sie selbst allerdings nichts wissen wollen, da sie sich als Abgeordnete privat versichern dürfen und das aus guten Gründen ja auch tun. Und diese Leute wollen von der CDU Gerechtigkeit erkämpfen „bis es quietscht“?

    Genau das waren die Worte, mit denen Franz von Papen seine Koalition mit den Nazis gegen Einwände und Vorbehalte verteidigt hatte. „Wir werden sie an die Wand drücken, bis es quietscht“, hatte er versprochen.

  5. Familienvater sagt:

    Dr. Konrad Adam auf Facebook Teil 4:
    22. Januar um 04:37 ·

    ……… Und diese Leute wollen von der CDU Gerechtigkeit erkämpfen „bis es quietscht“?

    Genau das waren die Worte, mit denen Franz von Papen seine Koalition mit den Nazis gegen Einwände und Vorbehalte verteidigt hatte. „Wir werden sie an die Wand drücken, bis es quietscht“, hatte er versprochen. Wenige Wochen danach waren er und seine Kumpane aus der gemeinsamen Regierung verschwunden, Hitler und seine NSDAP beherrschten das Land, und Franz von Papen wurde als Botschafter in die Türkei geschickt. Wäre das nicht auch ein schöner Job für Martin Schulz?

  6. Demokrat sagt:

    Und wo bleibt die Statistik in Bezug auf die Austritte?
    Traue keiner Statistik die du nicht selbst gefälscht hast!

  7. Motzki sagt:

    Tritt aus statt ein dann verschwindet die SPD von ganz allein.