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Aktuelle Menschenrechtsverbrechen in China: Falun-Gong-Praktizierende informieren am 20. Mai in Landau

11. Mai 2017 | Kategorie: Landau
Schon einmal wurde in Landau über Falun Gong-Opfer informiert. Foto: red

Schon einmal wurde in Landau über Falun Gong-Opfer informiert.
Foto: red

Landau. Mit aktuellen Untersuchungsergebnissen zu Menschenrechtsverstößen in China und Informationen zu kulturellen Hintergründen ihrer Bewegung wenden sich deutsche Falun-Gong-Praktizierende am 20. Mai in Landau, Ecke Kronstraße/Gerberstraße, an die Öffentlichkeit.

Während der Versammlung können Interessierte sich über neueste Entwicklungen im Bereich Transplantationstourismus und Organraub an lebenden Dissidenten in China informieren und an einer Petition gegen diese Gräueltaten teilnehmen.

Im Mittelpunkt stehen neueste Erkenntnisse, die 2016 dem US-Senat, dem Europäischen Parlament und anschließend Regierungen und Menschenrechtsorganisationen weltweit vorgestellt wurden. Darüber hinaus können den Falun-Gong-Praktizierenden Fragen zu Werten, Lebensweise und kulturellen Hintergründen der Falun-Gong-Lehre im persönlichen Gespräch gestellt werden.

Die Veranstaltung in Landau ist die Fortsetzung einer erfolgreichen Informationsreihe, die schon im Jahr 2016 eine positive Resonanz im Südwesten verzeichnen konnte.

Der neueste Untersuchungsbericht über den seit dem Jahr 2000 stattfindenden Organraub an inhaftierten Gewissensgefangenen in der Volksrepublik China, der eine Analyse des chinesischen Transplantationssystems aus 2300 Quellendokumenten darstellt, übertrifft bei weitem die Ergebnisse, der im Jahre 2006 und 2014 vorgestellten Ermittlungen.

Der Bericht weist darauf hin, dass in China statt der von Regierungsseite angegebenen 10.000 Transplantationen pro Jahr, allein im Nieren- und Leberbereich jährlich zwischen 60.000 und 100.000 Transplantationen durchgeführt werden – bis heute über 1,5 Millionen –, ohne dass China über ein funktionierendes Organspendesystem verfügen würde.

Der Bericht entstand aus der Zusammenarbeit des China-Analytikers Ethan Gutmann mit dem ehemaligen kanadischen Staatssekretär und Staatsanwalt David Kilgour und dem kanadischen Menschenrechtsanwalt David Matas.

Die Untersucher kommen in ihrem Bericht zu dem Schluss, dass „die Kommunistische Partei Chinas den chinesischen Staat in den Massenmord an unschuldigen Menschen involviert, hauptsächlich Anhänger der spirituellen Bewegung Falun Gong (auch als Falun Dafa bekannt), aber auch Uiguren, Tibeter und Rom treue Haus Christen, um Organe für das Transplantationssystem zu erhalten.

“ Ethan Gutmann erklärt im Zusammenhang mit dem aktuellen Bericht, dass er nicht glaube, dass es nur um Profit geht: „Ich glaube, dass es um Ideologie, Massenmord und die Vertuschung eines entsetzlichen Verbrechens geht, dessen Aufdeckung nur dadurch verhindert werden kann, weiterhin jeden zu töten, der davon weiß.“

Interessierte haben während der Veranstaltung in Landau die Gelegenheit, sich über Details der neuesten Untersuchungsergebnisse und die politischen und wirtschaftlichen Konsequenzen zu informieren.

Auf mehreren politischen Ebenen haben die Veröffentlichungen zur menschenrechtswidrigen Organentnahmepraxis in der Volksrepublik China Reaktionen hervorgerufen. So hat sich das Europäische Parlament (EP) mehrfach mit dem Organraub an Falun-Gong-Praktizierenden und anderen Dissidenten, wie Uiguren, Tibetern und Haus Christen, in China beschäftigt.

Im vergangenen Sommer nahm die Mehrheit des EP die „Schriftliche Erklärung 48 zu Maßnahmen gegen Organentnahmen bei Gefangenen aus Gewissensgründen in China“ an. Sie wurde am 12. September 2016 vom damaligen EP-Präsidenten Martin Schulz (SPD) verlesen. Auch verschärften verschiedene Staaten ihre Gesetzgebungen, den Organhandel und Transplantationstourismus betreffend.

Zuletzt verabschiedete Italien im November 2016 ein Gesetz, das den illegalen Handel von Organen noch lebender Personen mit bis zu 15 Jahren Gefängnis bestraft.

In Deutschland fehlt bislang trotz bedauernder Stimmen aus der Exekutive eine entsprechende Gesetzesinitiative. Dazu bemerkt der Bundestagsabgeordnete Martin Patzelt (CDU), Mitglied im Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe, in einem Interview, „Deutschland (hätte) jeden Anlass, dem italienischen Gesetz zu folgen.

Es ist ein schweres Unrecht, wenn wir nur zuschauen und nicht handeln.“ Die Volksrepublik China reagiert auf das Menschenrechtsengagement in Deutschland mit Einreiseverboten, wie jüngst für den ehemaligen Vorsitzenden des Menschenrechtsausschusses Michael Brand (CDU).

Weitere Informationen zum aktuellen Termin:

20. Mai 2017

10 bis 18 Uhr

Landau, Ecke Kronstraße/Gerberstraße, vor dem Telefonladen, gegenüber Optiker Prüfe

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