Samstag, 20. April 2024

Französische und deutsche Schüler gestalten Gedenkabend zum Ersten Weltkrieg

30. Oktober 2014 | Kategorie: Kreis Germersheim, Regional

Vor 200 Jahren „Feinde“ – heute Freunde: Deutsche und französische Jugendliche.
Fotos: v. privat

Germersheim/Wissembourg – Mit einem bemerkenswerten deutsch-französischen Projekt gehen die Jugendlichen über die Grenzen ihrer eigenen Länder hinaus und lernen ihre Nachbarn kennen.

Im Vordergrund steht dabei die Geschichte, denn die Schüler setzen sich mit der Situation in ihren Heimatstädten, ihren Regionen und ihren Ländern während des Ersten Weltkriegs auseinander, um dann den Fokus auf die gemeinsame europäische Geschichte zu richten.

18 Schüler aus dem Goethe-Gymnasium Germersheim haben Lyrik der Zeit um 1914 mit eigenen Lyrikfilmen kreativ umgesetzt. Musikschüler der städtischen Musikschule interpretieren dazu Kompositionen von Chopin über Schönberg bis Martinu.

Mit „Tranchés – Risse und Gräben“ haben 27 Jugendliche aus dem Raum Weißenburg gemeinsam mit der Theatergruppe Mémoires Vives ein Stück entwickelt, das tänzerische Elemente (moderner Ausdruckstanz und Hiphop) mit Theatertechniken verbindet, wobei die heikle Situation der Elsässer, die zwischen den beiden Ländern hin- und hergerissen waren, beleuchtet wird.

Ausgangspunkt dieser künstlerischen Produktion ist der Krieg, der einen Keil in die Familien getrieben hat, wo er einerseits große Hoffnungen geweckt und andererseits sein Zerstörungswerk bis hinunter zu den Beziehungen zwischen einzelnen Familienmitgliedern fortgeführt hat.

Die Grundfrage damals und heute lautet: Welche Rolle nimmt die Kunst in einer Welt ein, in der alle Sicherheiten außer Kraft gesetzt sind? Sind die Themen von damals noch aktuell? Das Thema „Krieg“ scheint für Jugendliche von heute sehr weit weg – oder doch nicht?

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