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500 Politik-Interessierte bei Malu-Tour: SPD-Politik kurzweilig serviert mit „Drei Stars auf einer Bühne“

7. März 2016 | Kategorie: Kreis Germersheim, Politik regional, Regional
Kämpferische und überzeugte Sozialdemokratinnen: Ministerpräsidentin Malu Dreyer (li.) und Barbara Schleicher-Rothmund, Vize-Präsidentin des Landtags und Angeordnete für den Kreis Germersheim. Fotos: pfalz-express.de/Eck

Kämpferische und überzeugte Sozialdemokratinnen: Ministerpräsidentin Malu Dreyer (li.) und Barbara Schleicher-Rothmund, Vize-Präsidentin des Landtags und Abgeordnete für den Kreis Germersheim, hier bei der Ziehung des Gewinners der Rheinbrücken-Aktion.
Fotos: pfalz-express.de/Eck

 

Jockgrim – Als schon eine Stunde vor Beginn die ersten Besucher eintrafen, war klar: Es wird voll im Bürgerhaus.

An die 500 Gäste strömten am Samstagabend zu den „Drei Stars auf einer Bühne“. Den Höhepunkt des Abends bildete die Rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer, die das Publikum mit ihrem Auftritt im Rahmen ihrer „Malu-Tour“ in Jockgrim zu begeistern verstand.

Barbara Schleicher-Rothmund: „Wir wollen es wuppen“

Die SPD-Landtagsabgeordnete Barbara Schleicher Rothmund betonte im Hinblick auf die derzeit steigenden Umfragewerte der SPD für die Landtagswahl in acht Tagen: „Wir wollen es wuppen“ und begründete dies auch mit der Person Malu Dreyers: „Sie ist ein Segen für Rheinland-Pfalz“.

Neben der Ministerpräsidentin waren die weiteren „Stars“ die Band „Picture Book“, die mit ihrer Musik eine tolle Atmosphäre verbreitete.

Malu Dreyer Jockgrim 5.3.2016 - 1539

Weitere Sinne sprach der Puppenspieler Stephan Blinn an, als er seine Marionetten tanzen ließ. Dessen Moderator „Salvatore Gelati“ war es vergönnt, die Ministerpräsidentin anzusagen.

Ministerpräsidentin Dreyer: „Gebührenfreie Kitas und Hochschulen“

Routiniert griff Dreyer ihre Themen auf und zeigte ihren Kurs. „Es ist wichtig, am 13. März SPD zu wählen. Wir sind das Land des Fortschritts“, so Dreyer.

Die Ministerpräsidentin führte Pfunde ins Feld, mit denen das Rot-Grün regierte Rheinland-Pfalz wuchern könne: „Familien profitieren von der Abschaffung der Kita-Gebühren, junge Leute von den gebührenfreien Hochschulen“, konstatierte Dreyer.

Das „Bildungsland Rheinland-Pfalz“ bedeute aber beispielsweise auch kleine Klassen mit 18,5 Kindern im Durchschnitt. „Als mein Großvater hier in Jockgrim als Lehrer unterrichtete saßen noch 42 Kinder in den Bänken“, schlug Dreyer den Bogen zum Veranstaltungsort.

„Jede 2. Schule in Rheinland-Pfalz ist Ganztagsschule und bei Pisa schneiden unsere Schulen außerordentlich gut ab“.  Auf Bildung setze die SPD auch weiterhin, denn „Bildung ist unser bestes Investitionsprogramm“, betonte Dreyer.

Auf der Agenda der SPD stehe nun eine „Betreuungsgarantie in Schulen für die Ferienzeiten“, kündigte die Ministerpräsidentin an.

Malu Dreyer Jockgrim 5.3.2016 - 1560

„Pflegemanager“ soll kommen

Auch für Ältere sei das Land gut aufgestellt. „RLP hat letztes Jahr den Deutschen Pflegepreis bekommen, das ist sehr ungewöhnlich“.

Dreyer zählte Aktivposten wie den zusätzlich geschaffenen Lehrstuhl für Hausärzte, die zahlreichen Pflegestützpunkte oder die Gemeindeschwester plus auf,  Eine Weiterentwicklung der Pflegestützpunkten mit dem sogenannten „Pflegemanager“ sei vorgesehen.

Dreyer drängt auf 2. Rheinbrücke

Ein gutes Klima herrsche zwischen dem Land und der Wirtschaft. Eine wirtschaftsstarke Region wie der Kreis Germersheim lebe aber auch davon, dass die Arbeitnehmer durch den von der SPD durchgesetzten Mindestlohn gestärkt würden.

Eine Gerechtigkeitslücke will die SPD-Politikerin noch schließen: „Meister und Master müssen zukünftig gleichgestellt werden“. Dreyer kündigte deshalb an, die Gebühren für eine Meisterausbildung abschaffen zu wollen.

Mit einem weiteren Wirtschafts-Faktor, einer funktionsfähigen Infrastruktur, schlug Dreyer den Bogen zur 2. Rheinbrücke. Hier wurde sie energisch: „Wir werden weiterhin darauf drängen, dass diese Brücke kommt“. Der Wahlkampf, den die CDU zu diesem Thema betreibe, sei „eine Frechheit“.

Beifall auch vom Wörther SPD-Bürgermeisterkandidaten, Dr. Dennis Nitsche.

Beifall auch vom Wörther SPD-Bürgermeisterkandidaten, Dr. Dennis Nitsche.

Unzufrieden zeigte sich Dreyer beim Thema schnelles Internet. „Da sind wir gerade im Durchschnitt. Aber auch damit wollen wir ganz vorne hin, wo wir mit anderen Themen auch stehen.“

Augenmaß beim Thema Flüchtlinge

Beim Thema Flüchtlinge setzt Dreyer auf „Augenmaß und Besonnenheit“. “Wir sind seit Januar 2016 das einzige Bundesland, das Flüchtlinge registriert und das fordere ich auch dem Bund gegenüber“.

In RLP seien insgesamt 6.500 Flüchtlinge zurück geführt worden, zu 90 Prozent freiwillig. „Das ist menschlicher und billiger“, so Dreyer.

Integration sei aber das Wichtigste für Menschen, die ein Recht auf Asyl haben. „Wer hier etwas lernt und später zurück kehrt, wird helfen, sein Land aufzubauen“, betonte die Politikerin.

Eindringlich beschwor sie die Zuhörer, ihr Umfeld anzusprechen, wählen zu gehen, damit die AfD nicht in den Landtag komme.
Sie zitierte hierbei Worte des ehemaligen Mitbegründers der AfD, Olaf Henkel: „Wir haben hier ein Monster geschaffen“.

1.000 Rheinbrücken-Karten gehen an Dobrindt

Die Ministerpräsidentin zog auch den Gewinner unter den rund 1.000 Einsendern der Rheinbrücken-Karten-Aktion, initiiert von Barbara Schleicher-Rothmund.

Otmar Gehrlein aus Kuhardt ist der Gewinner des Tabletts „iPadAir“.

Schleicher-Rothmund: „Die Karten gehen schnellstens an Bundes-Verkehrsminister Dobrindt. Dort wird derzeit über den Bundesverkehrswegeplan entschieden. Mit den 1.000 Karten fordern wir, die Brücke mit vordringlichem Bedarf in den Bundesverkehrswegeplan einzustufen“.   (aeck)

Malu Dreyer Jockgrim 5.3.2016 Blinn

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2 Kommentare auf "500 Politik-Interessierte bei Malu-Tour: SPD-Politik kurzweilig serviert mit „Drei Stars auf einer Bühne“"

  1. desideria sagt:

    Frau Dreyer versteht es hervorragend, eine Show abzuziehen, sie hätte Schauspielerin werden sollen! Zur seriösen Politikerin taugt sie allerdings nicht: Diskussionen mit Andersdenkenden geht sie aus dem Weg (was ist das für ein Demokratieverständnis?), stattdessen findet in Ermangelung von Argumenten eine Diffamierung der AfD statt, ja sie und die SPD haben geradezu eine mediale Hetzkampagne gestartet. Die Bildungs- und Familienpolitik ist menschenfeindlich, Kinder sollen möglichst frühzeitig den Eltern entfremdet und in staatlichen Anstalten wie Kitas und Ganztagsschulen untergebracht werden, was letztlich zu weniger Bildung und mehr psychischen Problemen führt. Die Frau als „Humankapital“ (das ist nämlich das Konzept der SPD) soll der Wirtschaft zur Verfügung stehen. Die Asyl-und Einwanderungspolitik entbehrt ebenfalls jeglicher Humanität, denn zu viele Migranten sind nicht zu integrieren und zerstören hiesige Wertvorstellungen und Strukturen und schaden damit auch sich selbst.

  2. Toni Fischer sagt:

    Eine Frechheit, was Dreyer zur 2. Rheinbrücke sagt. SIE hat sich noch nie dort blicken lassen. Naja, vielleicht hat sie ihren Parteigenossen Heiko Maas vor einiger Zeit geholt, der hat ja Unterstützung zugesagt – immerhin. Nur – was sagt der, wenn er von Mentrup eingeladen wird? Hm – Gemeinsam….